Traumtheater Salome in der Werner-Jaeger-Halle

Das 15-köpfige Ensemble von Harry Owens begeisterte in der Lobbericher Werner-Jaeger-Halle.

Traumtheater Salome in der Werner-Jaeger-Halle
Foto: Kurt Lübke

Lobberich. Am Sonntagabend wurde die Werner-Jaeger-Halle zu einem wunderbaren Land der Fantasie: Prächtige Kulissen voller seltener Tiere und Pflanzen, sphärische Klänge, unbekannte Düfte kündeten von einem Auftritt des Traumtheaters Salome. Dessen „Erfinder“ und Geschichtenerzähler Harry Owens (69) nahm in einem reich verzierten Gewand auf einer Art Thron Platz, las aus einem alten, scheinbar in Weisheit getränktem Buch. Sein Versprechen: „Ich führe euch durch meine Träume und ihr werdet etwas davon mitnehmen — ihr müsst es nur zulassen.“

Eine junge Künstlerin stand an einem Overhead-Projektor am Rande der Bühne. Was sie malte und zum Teil gleich wieder wegwischte, war auf einer großen Leinwand zu sehen. Wer für einen Moment die Augen schloss, dem bot sich Sekunden später ein ganz anderes Bild. Bilder entstehen zu lassen, sollte sich wie ein roter Faden durch das Programm ziehen. Harry Owens, der das Traumtheater Salome vor 33 Jahren gründete, hatte 15 Akteure mitgebracht.

Es gab niemanden, der die Akteure mit gespreizten Worten wie in einem Zirkus ankündigte: Sie huschten wie flüchtige Erscheinungen in einem Traum über die Bühne, hinterließen jedoch nachhaltigen Eindruck.

Zum Beispiel ein schlanker, sehniger Junge: Im schwarzen Anzug und mit Sonnenbrille wirkte er wie ein Agent — ein Agent, der sich verrenkt. Wie er seinen Körper verbiegen konnte, begeisterte das Publikum. Und als er sich anschickte, in einer kleinen quadratischen Box zu verschwinden, zweifelte niemand daran, dass ihm diese gelingen würde.

Eine Art Clownin gab sich bewusst tolpatschig und überzeugte doch mit artistischem Können. Harry Owens hat ein Auge für die besonderen Begabungen, versteht es, etwas Unverwechselbares daraus zu machen. Oft kombiniert er Tanz mit anderen Elementen, wie zum Beispiel Jonglage.

Alles sah so herrlich mühelos aus. Als ein nicht mehr ganz so junger Tänzer eine junge Artistin mit einer Hand, völlig ohne zu verkrampfen, in der Waagerechten hielt, schien es, als würde er lediglich ein Bild von ihr hochhalten.

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