Nettetal Tom Gerhardt und Dustin Semmelrogge spielen im Seerosensaal

Nettetal. · Nettekultur nutzt den Saal als Ausweich-Spielort für die Werner-Jaeger-Halle. Am Freitag, 20. September, ist „Ketten der Liebe“ zu sehen.

 Der Nettetaler Seerosensaal erwartet die Zuschauer.

Der Nettetaler Seerosensaal erwartet die Zuschauer.

Foto: Seerosen event

Ab Montag werden Tom Gerhardt, Dustin Semmelrogge und ihre Schauspielkollegen die Endproben für die Komödie „Ketten der Liebe“ absolvieren – im Seerosensaal in Lobberich. Am Freitag war der Saal leergeräumt, nächste Woche werden die Stühle wieder eingeräumt, damit die Zuschauer am Freitag, 20. September, um 20 Uhr das Stück erleben können. Die Kulissen wandern zwischendurch nach Recklinghausen, wo die Produktion des Tournee-Theaters Thespiskarren in der Regie von René Heinersdorff am 19. September Premiere feiert.

Karten für die Komödie von Tom Gerhardt und Franz Krause gibt es noch. Platz ist für 500 Zuschauer, die beiden Abonnement-Reihen haben jeweils mit 180 Zuschauern noch viel Luft nach oben. In der Werner-Jaeger-Halle konnte die Stadt 600 bis 700 Abos verkaufen. Viele warten erst einmal ab, wie die Reaktionen auf die Ersatzspielstätten sind, vermutet Roger Dick, Sachgebietsleiter Nettekultur. Ihm ist es zu verdanken, dass das Kulturprogramm nach dem Ausfall der Werner-Jaeger-Halle nicht ebenfalls eine Zwangspause macht. So hat er sich für die Spielzeiten 2019/20 und 2020/21 auf die Suche nach Ersatzspielorten gemacht – und gefunden.

AchtTermine sind für Nettekultur im Seerosensaal angedacht

In erster Linie kommt da der Seerosensaal in Lobberich ins Spiel. Acht mal wird Nettekultur in der neuen Saison mit den Abo-Reihen in den Seerosensaal kommen, dazu kommen weitere Abende aus „Das besondere Programm“. Dort schaut etwa Bernd Stelter mit dem Kabuff-Orchester im Dezember vorbei, oder Nessi Tausendschön im Februar. Auch die zwölfte Nettetaler Comedy-Nacht oder die Barrelhouse Jazz Gala 2019 gehen dort über die Bühne. Nicht zu vergessen das Theater für Kinder und Jugendliche. Da verwandelt sich der Seerosensaal am 29. Oktober „In einen tiefen, dunklen Wald“ (Einheitspreis von fünf Euro).

Die Bühne ist im Seerosensaal mit 170 Quadratmeter groß genug für jede Menge Theater. Mobile Scheinwerfer werden aus der Werner-Jaeger-Halle genommen oder angemietet. Dagegen ist die Aula der Realschule in Kaldenkirchen derzeit noch eine Baustelle. Die abgehängte Decke aus Holz aus den 1970er-Jahren wurde entfernt, sie wird durch eine Akustikdecke ersetzt. Wo heute noch die Schüler durch die Gänge laufen, soll noch eine Garderobe Platz finden. Auch das Foyer soll für den Pausenbetrieb noch umgebaut werden. Aber es sieht bereits jetzt gut aus. Bereits am 5. November soll dort das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel mit dem Jugendstück „Der Sandmann“ nach E.T.A. Hoffmann gastieren. Und am 16. November erscheint Kabarettist Jens Neutag „Mit Volldampf“ in Kaldenkirchen. Er nennt sein Programm „Kabarett zur rechten Zeit“.

Der Saal in Haus Seerose in Lobberich und die dann „Kulturaula“ genannte Aula der Realschule am Kornblumenweg in Kaldenkirchen werden die beiden Hauptausweichstellen für das umfangreiche Kulturprogramm der Stadt sein. Hinzu kommen noch zwei Kirchen, die katholische Pfarrkirche St. Sebastian in Lobberich und die evangelische Kirche in Hinsbeck. Grace Notes ist ein besonderes Konzert mit geistlicher A-cappella-Musik, das bereits in einigen der schönsten Kapstädter Kirchen aufgeführt wurde. Am 27. September wird der südafrikanische Cape Town Opera Chorus damit in der neugotischen Kirche St. Sebastian in Lobberich gastieren.

Bei der zweiten Kirche handelt es sich um die evangelische Kirche in Hinsbeck. Das für 140 Besucher ausgelegte Haus von Architekt Walter Froneberg hat die Form eines Zeltes, dessen Dach fast bis zur Erde reicht. Am 15. Februar werden die Musiker Götz Schubert und Manuel Munzlinger mit einem humorvollen Programm zu Gast sein. Lustiges Scheitern ist Thema in den „Geschichten von der allgemeinen Undurchschaubarkeit.“ Scheitern ist aber nicht Thema der Nettekultur – die geht weiter. hb

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