Sommerkleidung bleibt in den Modegeschäften liegen

Wegen des kühlen Wetters bleiben viele Modegeschäfte auf ihrer Ware sitzen und reduzieren die Preise früher als sonst.

Kempen/Grefrath/Nettetal. „Wenn das so weitergeht, erweitere ich mein Sortiment um Schlauchboote“, sagt Dietmar Nopper.

Nicht nur der Inhaber von Sport Allertz in Kaldenkirchen, Poensgenstraße 5, verkauft trotz stark reduzierter Preise kaum Sommerware. Das schlechte Wetter macht sich bei den meisten Mode-Geschäften in Kempen, Grefrath und Nettetal bemerkbar.

„So früh wie in diesem Jahr habe ich noch nie mit den Reduzierungen angefangen“, sagt Monika Hallmann, Inhaberin von „Caro-Line“ am Studentenacker in Kempen. Seit Mitte Juni hängt dort reduzierte Sommerkleidung. In den vorangegangen Jahren habe es die erst zu Beginn der Sommerferien gegeben. Bis zu 50 Prozent sei die „leichte Kleidung“ günstiger.

„Ganz normal“ sei es dagegen im Geschäft von Bernd Lübbenjans an der Judenstraße/Ecke Buttermarkt gelaufen. „Die Leute tun sich mit der Sommerware schwer, aber wir haben nicht früher reduziert als sonst“, sagt Friederike Lübbenjans. Seit Anfang Juni hänge im Geschäft für Damenmode bereits die Herbstkleidung. „Danach wird schon viel gefragt und sie läuft gut an“, sagt die Ladeninhaberin.

Auch die Herren greifen bei den eher kühlen Temperaturen bereits zur wärmeren Kleidung. „Der Sommer war bisher ja nicht vorhanden. Danach richten sich die Leute“, sagt Walter Möller von Damen- und Herrenmode Möller, Buttermarkt 3.

Als andere Geschäfte mit den Preisen für die Sommersachen runtergingen, habe er nachgezogen: „Sonst haben die anderen die Regale leer und meine sind noch voll. Aber meiner Meinung nach war es zu früh.“

Im Herrenmoden-Geschäft von Volker Hanisch in Grefrath, Markt 2, purzeln die Preise seit dem 9. Juli: „Eigentlich der ganz normale Zeitraum.“ Das komplette Sommerlager werde dort geräumt. Dann sei Ende August Platz für die Herbstware da. Bisher sei Hanisch sehr zufrieden: „Bis Juni lief es nicht schlecht. Im Juli ist es durch die Ferienzeit etwas ruhiger, aber es kommen auch viele, die sich für den Urlaub einkleiden möchten.“

Angehende Urlauber freuen sich auch bei Sport Allertz in Kaldenkirchen. Auf die Bademode gibt es dort 20 Prozent Rabatt. Nopper: „Aber die, die hier bleiben, kaufen natürlich keinen Bikini oder eine Badehose.“ Stattdessen werde zurzeit zu Fleece- oder Funktionsjacken gegriffen. Die gehören bereits zur Herbstware.

Bei Eva-Maria Lueg gingen sogar schon zwei Daunenjacken für den Winter über den Ladentisch. Die Inhaberin von „You2“, Kehrstraße 53, in Kaldenkirchen hat aber auch noch Sommerware im Laden. „Seit drei Wochen habe ich reduziert. Aber ich war immer schon ziemlich früh dran“, sagt Lueg.

Doch egal ob Sommer-, Herbst- oder Winterware — bei dem Wetter habe keiner Lust, einkaufen zu gehen: „Die Temperaturen und der Regen schlagen allen auf das Gemüt. Das macht sich nicht nur in unserer Branche bemerkbar.“

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