Nettetal Ein Multifunktionsbecken für Breyell

Nettetal. · Einstimmig beauftragte der Hauptausschuss die Verwaltung, den Entwurf für das Multifunktionsschwimmbecken in Breyell voranzutreiben. Das Architekturbüro Blass schlägt dabei ein Becken von 16,6 statt 12,5 Metern vor.

 So soll das Multifunktionsschwimmbad für Breyell aussehen. Dieses Modell stellte das Architekturbüro Blass aus Euskirchen jetzt im Nettetaler Rathaus vor. Die Mitglieder des Hauptausschusses waren begeistert.

So soll das Multifunktionsschwimmbad für Breyell aussehen. Dieses Modell stellte das Architekturbüro Blass aus Euskirchen jetzt im Nettetaler Rathaus vor. Die Mitglieder des Hauptausschusses waren begeistert.

Foto: Heribert Brinkmann

(hb) Einhellig auf Zustimmung bis Begeisterung stieß die Präsentation des Modells für ein Multifunktionsbecken in Breyell, das das alte Lehrschwimmbecken an der Grundschule ersetzen soll. Bisher ging man entsprechend der Machbarkeitsstudie davon aus, dass auch mit dem Neubau des Bades ein Schwimmbecken in der bisherigen Größe („kleines Becken“) wieder realisiert wird. Sowohl die Beratungen mit dem auf Schwimmbäder spezialisierten Architekturbrüo Blass in Euskirchen als auch die Diskussion innerhalb der Verwaltung haben ergeben, dass eine bloße Rekonstruktion des bisherigen kleinen Beckens nicht zukunftsfähig sei.

Das Architekturbüro schlägt ein Edelstahlbecken von 16,6 Metern vor – anstelle der bisherigen 12,5 Meter. Überzeugt hat die Idee eines größeren Beckens, weil es Kopfsprünge und Tauchübungen ermöglicht, größere Gruppen zulässt, Schwimmabzeichen wie Seepferdchen entspricht. Außerdem sind Aquajogging, Eltern-Kind-Kurse, Wendetraining möglich.

Das Becken soll für mehrere Zielgruppen gebaut werden

Insgesamt verteuert sich das ganze Projekt von ursprünglich 3,3 auf 4,97 Millionen Euro. Dabei schlägt aber das größere Becken nur mit 600 000 Euro zu Buche. Beim kleineren Becken kommt das Architekturbüro auch auf Kosten von 4,37 Millionen Euro.

Architekt Heinrich Blass wollte eine echte Sportstätte präsentieren, die auf Schul- und Vereinsschwimmen, aber auch freie Gruppen wie etwa Senioren zugeschnitten sei. Die aktuelle Entwicklung habe gezeigt, dass die Freizeit- und Spaßbäder dazu geführt hätten, dass Kinder und Jugendliche weniger intensiv das Schwimmen erlernten. Wie der Name Multifunktionsbad schon andeutet, geht es bei dem Neubau in Breyell nicht mehr allein um das Schulschwimmen, sondern auch um andere Zielgruppen. Das Wasser soll je nach Anforderung eine Temperatur von 28 bis 32 Grad haben. Und auch wenn es dem Architekten schwerfiel, bei einem noch nicht gebauten Bad von Rückbau zu sprechen, so sei bereits bei der Planung mit den verwendeten Materialien berücksichtigt worden, dass alles problemlos rückbaubar sei. Den städtischen Ansprüchen einer Kreislaufwirtschaft C2C (Cradle to Cradle, englisch für von der Wiege zur Wiege) entsprechen die Materialien Edelstahl für das Schwimmbecken, Holz für die Unterdecke und Innenausbau sowie Klinker für die Außenfassade.

Architekt rechnet mit einer Bauzeit von neun Monaten

Das Flachdach werde außerdem begrünt. Ende Juni will das Architekturbüro den Bauantrag einreichen. Möglich wäre dann ein Baubeginn im Januar/Februar 2021. Architekt Heinrich Blass rechnet mit einer Bauzeit von neun Monaten, dazu kämen fünf Monate für den Innenausbau.

Im neuen Multifunktionsbad soll ein Blockheizkraftwerk für die Wärme sorgen. Die Verwaltung stellte ein erdgasbetriebenes Blockheizkraftwerk und mehrere zusammengeschaltete Brennwertkessel im Kostenvergleich gegenüber.

Das Blockheizkraftwerk kostet für ein großes Becken einmalig 60 000 Euro mehr, macht es energetisch aber effizienter und amortisert sich spätestens nach sieben Jahren Laufzeit, weil auch die benachbarten Schulgebäude damit beheizt und mit Strom versorgt
werden.

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