Hinsbeck Grundschüler probieren Sportarten aus

Hinsbeck. · 29 Erst- bis Viertklässler mit und ohne Migrationshintergrund machen bei der Premiere von „Open Holiday“ in Hinsbeck mit.

 Bevor es richtig sportlich wurde, gab es Kennenlernspiele für die Teilnehmer – hier mit Luftballons.

Bevor es richtig sportlich wurde, gab es Kennenlernspiele für die Teilnehmer – hier mit Luftballons.

Foto: Bianca Treffer

Im Gruppenraum des Hinsbecker Jugendheims von St. Peter hat sich ein Kreis von 29 Kindern gebildet. Sie besuchen die erste bis vierte Klasse und werden in diesen Tagen von fünf Helfern verschiedener Sportvereine betreut. Die Kinder schauen neugierig zu Melanie Ruhl vom TV Lobberich hinüber, die zwei Gummibärchentüten aus der Tasche gezogen hat. „Wir setzen uns alle hin, und jeder nimmt sich aus der Tüte Gummibärchen. Mindestens drei, maximal zehn“, gibt Ruhl vor.

Kinderhände greifen in die Tüte, und ein jeder nimmt sich die kleinen Süßigkeiten. Mal sind es drei, mal fünf oder sechs, und zwei der Kinder nehmen sich sogar zehn. Was es mit den Süßigkeiten auf sich hat, verrät Ruhl im Anschluss. Jeder soll nämlich so viele Dinge über sich erzählen, wie er Gummibärchen in der Hand hat. „Also euren Namen, vielleicht wie alt ihr seid, welche Hobbys ihr habt, wo ihr herkommt“, nennt sie Beispiele.

Zoey, die drei Gummibärchen genommen hat, ist um einiges schneller fertig als Nabieh, der sich für die zehn Stück entschieden hat und ordentlich überlegt, was er so alles über sich sagen kann. Name, Hobbys und noch mehr machen die Runde. Dann geht es auch schon mit dem nächsten Kennenlernspiel weiter, bei dem Luftballons die Hauptrolle spielen.

In Zusammenarbeit mit dem Stadtsportbund und der Flüchtlingshilfe Nettetal hat der Kreissportbund Viersen zu den ersten „Open Holiday“ eingeladen. Jungen und Mädchen vieler Nationalitäten verbringen in diesen Osterferien drei Tage miteinander und können verschiedene Sportangebote ausprobieren. Die Idee dazu hatte Ralf Schröder von der Flüchtlingshilfe. „In den Ferien haben die Kinder mit Migrationshintergrund kaum Kontakte mit der deutschen Sprache. Ich dachte mir, ein Freizeitangebot bringt die Kinder zusammen, und sie können zudem erste Kontakte zu Sportvereinen knüpfen“, sagt Schröder.

Vier Vereine unterstützen
die Organisatoren

Der Kreissportbund Viersen und der Stadtsportverband Nettetal waren von der Idee begeistert. Gemeinsam entwickelten die drei Organisationen ein Konzept und sprachen Sportvereine an. Vier Vereine stiegen zur Premiere mit ins Boot: der TV Lobberich, die DJK Sportfreunde Leuth, der Golfclub Haus Bey und der VfL Hinsbeck.

Los geht es an den drei Tagen jeweils um 10 Uhr, gegen 16 Uhr endet der Tag. Vor und nach dem Mittagessen gibt es Sportangebote. Die Hälfte der teilnehmenden Kinder hat einen Migrationshintergrund. „Sie kommen alle aus den Flüchtlingsunterkünften. Wir holen sie jeden Morgen mit einem Bus ab und bringen sie am Nachmittag wieder zurück“, sagt Schröder. Finanziert wird das Projekt, das für die jungen Teilnehmer nichts kostet, über den Kreissportbund, die Flüchtlingshilfe und die örtliche Pfarrgemeinde, die die Räume und den Bus kostenfrei zur Verfügung stellt.

Inzwischen ist das nächste Kennenlernspiel unter viel Gelächter gelaufen. Für den Nachmittag ist Tennis angesagt. Zu den weiteren Sportarten, die auf den Anlagen der jeweiligen Kooperationspartner ausprobiert werden können, gehören Golf, Fußball, Turnen, Ballsport und Klettern.

Der Kreissportbund möchte das Angebot „Open Holiday“ in den Herbstferien wiederholen. Am 26. Mai starten zudem die „Open Sundays“: Von 14 bis 16 Uhr können Grundschüler sonntags im Sporterlebnisdorf Hinsbeck Sportangebote kennenlernen.

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