Lobberich Papp-Becher mit weniger Plastik

Lobberich. · Neuer Artikel einer Nettetaler Firma kann in Papiermüll wandern.

 Inhaber Kevin Suthor mit den neuen Papp-Bechern.

Inhaber Kevin Suthor mit den neuen Papp-Bechern.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Auch wenn sie Papp-Becher heißen: Die als Coffee-To-Go weit verbreiteten Einweg-Trinkgefäße mussten bisher über den Restmüll entsorgt werden. Die Innenseite der Pappe ist nämlich mit einer Kunststofffolie beschichtet, damit sich der Becher nach dem Befüllen mit Flüssigkeit nicht auflöst. Eine Werbemittelfirma aus Nettetal bietet jetzt mit ihrem RecyCup einen neuartigen Becher an, der als Altpapier in die blaue Tonne wandern darf – ganz ohne schlechtes Gewissen.

Der Grund: In den neuen Bechern stecken bis zu 51 Prozent weniger Plastik. „Durch die drastische Reduktion des Kunststoffanteils unterschreitet ein RecyCup-Becher das vorgegebene Mengenverhältnis zwischen Papieranteil und Kunststoff, das die Maßgabe ist für die Entsorgung über die blaue Tonne beziehungsweise über den Recyclingkreislauf für Papier“, erklärt Ralf Stobbe, der Geschäftsführer der Nettetaler Suthor Papierverarbeitung GmbH & Co. KG.

Dabei soll das neuartige Material keinerlei negative Auswirkung auf Sensorik, Haptik oder den Fertigungsprozess und die Dichtheit der Becher haben. Entsprechend bietet Suthor nur noch die umweltfreundlicheren Becher an – mit einer Ausnahme: Lediglich die Eisbecher-Variante wird noch mit dem höheren Kunststoff-Anteil hergestellt, weil wegen des Einfrierens spezielle Ansprüche an das Material gestellt werden müssen. „Der Kartonhersteller ist dieses Thema aber bereits angegangen, so dass wir hier hoffentlich bald auch dieses Bechersortiment umstellen können“, stellt Stobbe in Aussicht.

In den vergangenen zwei Jahren war der Papp-Becher stark in die Kritik gekommen. „Man warf ihm pauschal vor, eine große Umweltsünde zu sein“, sagt der 54-jährige Geschäftsführer. Da Suthor diese Becher fast ausschließlich für Werbe- und Promotionszwecke liefert, wünschten sich die Kunden ökologischere Produkte: „Der Trend und die Nachfrage nach umweltfreundlicheren oder nachhaltigeren Produkten ist in der Tat stark spürbar geworden“, sagt Stobbe. Dies gelte auch für den Bereich Papier, der an sich schon nah an der Natur sei. Aus dieser Nachfrage resultieren auch die Zertifizierungen Suthors nach den Umweltstandards FSC und PEFC.

Von der Idee bis zur Marktreife ging es dann schnell: „Nachdem wir das Material im Markt gesichtet hatten, war es neben einigen Produktionstests ein relativ kurzer Zeitraum zur Umstellung“, so Stobbe

Der Nettetaler Firma kommt der Ökotrend recht. „Bei uns ist das nachhaltige Wirtschaften und der ressourcenschonende Umgang mit Rohstoffen seit jeher fest verankert“, betont der Geschäftsführer. So werde per Photovoltaik der Strom für den Betrieb selbst erzeugt, energiesparende LED-Beleuchtung verwendet und zudem Regenwasser genutzt, das durch eine große Rigolen-Anlage zur Versickerung und -rückführung aufbereitet wird.

Auch andere sind bereits auf die Neuheit aus Nettetal aufmerksam geworden: So erhielt das Unternehmen einen der „Promotional Gift Awards 2019“, der innovative Werbeartikel auszeichnet.

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