Nettetaler, die sich um die Natur kümmern

Wasser, Bäume, Feldsperling und Wildblumenwiesen — Nettetal steht wie kaum eine andere Stadt für Erholung an der frischen Luft.

Nettetaler, die sich um die Natur kümmern
Foto: Joachim Burghardt

Nettetal. Voller Leben: „Hier ist die Nette besonders sauber und artenreich“, stellt Marc Heußen (40) von Netteverband fest. An der Fischaufstiegsanlage an der Leuther Mühle zeugen „Schaumblasen von reichlich Sauerstoff“. Heußen und sein Kollege Ither Stein (38) finden unter den Steinen im Wasser „Köcherfliegenlarven und kleine Flusskrebse“ als Beweis für viel Leben durch gute Wasserqualität. Anderswo allerdings leide die Nette mit ihren Seen „unter zu viel Nährstoffen“. Weil der Netteverband sich um die Wasserqualität kümmert, deshalb bald auch den Mühlenbach renaturiert, bitten Heußen und Stein: „Uferböschungen sollte man wachsen lassen, und bitte keinen Müll ans Ufer oder ins Wasser werfen.“

Nettetaler, die sich um die Natur kümmern
Foto: Joachim Burghardt
Nettetaler, die sich um die Natur kümmern
Foto: Joachim Burghardt

Ruhe, bitte: „Die Stille im Wald tut mir gut, die imposanten Bäume und die Tiere faszinieren mich“, schwärmt Michael Geller (47). Seit Anfang 2013 ist er Farmvogt in der Sequoiafarm im Grenzwald, seine Bilanz des ersten Jahres fällt „sehr positiv“ aus: „Einen Teil der Farm gestalten wir neu, die Gehölze gedeihen prima.“ Im Wald ringsum sehe er oft „Jogger, Mountainbiker und Leute, die ihre Hunden laufen lassen“. Er wolle das nicht kritisieren, meint Geller, empfehle stattdessen: „Lieber mal ruhig im Wald spazieren und die Stille auf sich wirken lassen.“

Nettetaler, die sich um die Natur kümmern
Foto: Joachim Burghardt

Piep, piep: „Natürlich bin ich stolz, dass es uns zu Ehren einen Gedenktag gibt“, freut sich Passer Montanus (1,5) über den „Welttag der Spatzen“ am 20. März. Der kleine Feldsperling aus Kaldenkirchen weiß allerdings auch, dass seine Artgenossen und die Verwandtschaft der Haussperlinge „ganz schön Probleme haben“. So gelten Sperlinge als bedroht, weil ihnen Lebensräume fehlen. Weshalb sich der kleine Passer zum Spatzengedenktag „mehr alte Mauerwände und wilde Hecken zum Wohnen und Spielen“ wünscht.

Blühende Wiesen: „Viele Tiere sind auf Blumen und Kräuter angewiesen“, weiß Heinz Tüffers (77) vom Naturschutzhof. Darum gibt’s am Dienstag um 19 Uhr in der Einrichtung des Naturschutzbundes (Nabu) im Sassenfeld praktische Tipps über Wildblumenwiesen (Tel. 02153/89374). Tüffers, der Interessenten auch Saatgut besorgt, hat gerade auf dem Naturschutzhof „eine Ackerkräuterwiese ausgesät“. Der Naturschützer beklagt „fehlende Wildblumenwiesen und zu häufiges Mähen von Randstreifen durch übertriebenen Ordnungssinn“.

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