Nettetal will Zuzug von Vergnügungsstätten regulieren Nettetal will die Zahl neuer Spielhallen beschränken

Nettetal · Wettbüros, Spielhallen und manch anderes, was im Behördendeutsch Vergnügungsstätte heißt, ist meist kein Gewerbe, dessen Ansiedlung bei Stadtplanern Jubel auslöst. Nettetal will weiteren Zuzug nun auf einige Straßen beschränken.

 Derzeit hat Nettetal sechs Spielhallen, diese steht in der Fußgängerzone von Lobberich.

Derzeit hat Nettetal sechs Spielhallen, diese steht in der Fußgängerzone von Lobberich.

Foto: Holger Hintzen

. Im Kreis Viersen ist Nettettal Vizemeister, wenn es um die Versorgung der Bevölkerung mit Geldspielautomaten geht: 34,7 solcher Geräte in Spielhallen und Gaststätten kommen auf 10 000 Einwohner – kreisweit finden nur noch die Tönisvorster leichter einen Apparat, den sie mit ihrem Geld füttern können: Dort gibt es 53,2 Geräte pro 10 000 Einwohner. Zahlen, die jetzt ein Kölner Büro für Stadt- und Regionalplanung erhoben hat – und die zu den Grundlagen einer Strategie gehören, mit der Nettetal die Entwicklung von Vergnügungsstätten im Stadtgebiet steuern will. Derzeit gibt es stadtweit sechs Spielhallen und vier Wettbüros. Das Kölner Planungsbüro hat nun sechs Straßen und Bereiche vorgeschlagen, an denen neue Spielhallen und Wettbüros „ausnahmsweise“ zulässig sein sollen. Auslöser für die Stadt, sich mit dem Thema zu beschäftigen, war ein Antrag auf Genehmigung einer weiteren Spielhalle an der Poststraße in Breyell. Dem hat die Stadt mittels einer sogenannten Veränderungssperre erst einmal einen Riegel vorgeschoben. Begründung: Es sei zu befürchten, dass die Breyeller Fußgängerzone an städtebaulicher Qualität verliere und ein „Trading-Down-Prozess“ einsetze. Zu Deutsch: Das Image und die Attraktivität der Einkaufszone könnten leiden.