Einzelhandel in Nettetal Ausverkauf in der Antikhalle

Breyell. · Die bekannte Antikhalle von Heinz Göbbels schließt ihre Türen. Mit einem großen Abverkauf ist das Ende einer Ära eingeleitet worden. Am Samstag, 24. Oktober, ist von 10 bis 16 Uhr die letzte Gelegenheit, ein Schnäppchen zu machen.

 Am kommenden Samstag gibt es noch mal die Gelegenheit, nach alten Schätzchen zu stöbern.

Am kommenden Samstag gibt es noch mal die Gelegenheit, nach alten Schätzchen zu stöbern.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Hereinspaziert und ordentlich einkaufen“, die Begrüßung von Dierck Erber wird von einem herzlichen Lächeln begleitet. Das junge Paar, das gerade die Antikhalle am Lötscherweg 51 in Breyell betreten hat, lacht zurück und schaut dann ein wenig ratlos drein. An keinem der unzähligen Stücke ist ein Preisschild zu sehen. „Das geht heute etwas anders. Ihr könnt mir einen Preis an den Kopf werfen. Aber nicht übertreiben und fair bleiben, dann werden wir uns einig“, sagt Erber. Erber ist Inhaber vom Nettetaler Möbelgeschäft No 0815 und hat eine besondere Rolle übernommen. Er leitet den Abverkauf der Antikhalle von Heinz Göbbels. Das Geschäft, das der heute über 80-jährige ehemalige Betreiber über Jahrzehnte führte, wird jetzt aufgelöst. Nicht nur vielen Nettetalern war die Antikhalle am Lötscherweg ein Begriff. Aus dem weiteren Umfeld und auch den Niederlanden reisten die Kunden an und stöberten mit Begeisterung in der Halle. So manches Schmuckstück, das heute das heimische Wohnzimmer, die Küche, den Flur oder das Schlafzimmer ziert, stand einst in der Antikhalle.

„Heinz Göbbels war immer ein Fan alter Sachen. Er fuhr auch viel ins Ausland und kaufte dort ein“, berichtet Uli Hobler, der in der Spedition Göbbels arbeitet und daher den ehemaligen Betreiber der Antikhalle kennt. Inzwischen ist es voller geworden. Neugierige Blicke schweifen durch die rund 500 Quadratmeter große Halle mit der Empore. Stilvolle Schränke, geschwungene Chaiselongues, Tische und die unterschiedlichsten Stühle von einfach bis pompös reihen sich dicht an dicht. An den Wänden hängen Bilder und Spiegel. Von der Empore baumeln Kronleuchter und weitere Lampen. Ein alter Kinderwagen mit großen Rädern gehört ebenso wie eine alte Nähmaschine und ein Kaminofen zu den Exponaten. Dazu kommen Gläser, Porzellan, alte Telefone, Standuhren und Kerzenständer.

„Wir haben ein altes Haus gekauft und sind jetzt auf der Suche nach den passenden Möbeln“, sagt Peter van den Broek, der zusammen mit seiner Frau Anne durch die Halle bummelt. „Hier sind so viele wunderschöne Sachen“, schwärmen die beiden. Dass man selber den Verkaufspreis nennen kann, kommt bei den Kunden bestens an. Und nahezu jeder geht es auch realistisch an. „Wir verramschen hier nichts. Man kann schon Schnäppchen machen, aber es gilt nicht das Motto alles für einen Euro“, betont Erber.

Was Peter Hormann indes gekauft hat, zieht so manchen Blick auf sich. Es handelt sich nämlich um vier Stationsmotoren, die ebenfalls zu den Gegenständen aus der Halle gehören. „Das sind Motoren aus den 1920er bis 40er Jahren, quasi die Vorläufer von Elektromotoren. Sie stellten eine Antriebseinheit auf den Höfen dar“, sagt der neue Besitzer. Es sei ein Zufallstreffer gewesen, dass er die Motoren entdeckt habe, fügt er an. Erber hatte auf Facebook ein kurzes Video gepostet. „Ich habe es gesehen, sah nur kurz etwas Blaues aufblitzen und wusste, es ist ein Stationsmotor. Also habe ich mich auf den Weg gemacht“, berichtet Hormann, der die rund zwei Zentner schweren Motoren mit der Hilfe von Erber und Hobler auf seinen Transporter verlädt. Am kommenden Samstag haben Besucher nochmals die Gelegenheit zu stöbern.

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