Integration in Nettetal : Nettetaler CDU sucht das Gespräch mit dem Moscheeverein
Nettetal. Anlass waren die rassistisch motivierten Morde von Hanau.
Die Morde an neun Menschen mit Migrationshintergrund im hessischen Hanau von einem Deutschen waren der Anlass für ein Treffen der CDU mit dem Moscheeverein in Nettetal-Lobberich. Harald Post, CDU-Vorsitzender des Ortsausschusses Lobberich, hatte den Kontakt hergestellt.
Beim Treffen am Mittwochabend war die Beteiligung von Seiten des Moscheevereins sowie der CDU und des Integrationsrates rege. „Wir entschuldigen uns“, sagte Harald Post. „Wir haben großes Mitgefühl für das, was passiert ist. Es ist schlimm, dass türkische Mitbürger Angst haben müssen.“ Der CDU-Politiker betonte: „Wir werden die Menschen in ihre Schranken verweisen, die andere verunglimpfen.“
Nach internen politischen Streitigkeiten im türkisch-islamischen Kulturverein vor einigen Jahren ist der Kontakt zum Verein abgerissen. Aber: „Wir sollten den Faden wieder aufnehmen. Wenn Sie das auch wollen, lassen Sie uns wieder ins Gespräch kommen“, so Post.
Der neue Vereinsvorstand mit dem ersten Vorsitzenden Ilhan Dalbay und seiner Stellvertreterin Figan Akgün zeigte sich sehr interessiert an einem guten Kontakt sowohl zu CDU-Vertretern als auch zu den Nettetalern. „Seit anderthalb Jahren haben wir einen neuen Vorstand. Noch ist alles neu, wir sind noch in der Eingewöhnung. Aber wir wünschen uns, in vielen Bereichen aktiv zu werden“, erklärte Akgün. „Bei uns geht es nicht um Politik“, betonte Dalbay. Vielmehr gehe es darum, Feste, Vorträge und Informationsveranstaltungen zu organisieren; die Planungen hätten bereits begonnen.
Die CDU war mit einem konkreten Anliegen gekommen. Helma Josten, stellvertretende Vorsitzende des Integrationsrates, stellte es vor: „Wir suchen Menschen, die etwas bewegen möchten und sich bei der Neuwahl des Integrationsrates zur Wahl stellen.“