Modernes Plädoyer für die Zeitung

Die siebenstündige Sitzung überzeugt selbst gemacht.

Lobberich. Lobberichs Messdiener bleiben jung — und die Ideen gehen ihnen nicht aus. Mit der 24. MeDiKV-Sitzung und dem Motto „MeDiR4 — Wir ham doch alle ein‘ am Sender“ in Anspielung auf die WDR 2-Aktion im vergangenem September knüpften sie am Samstagabend im ausverkauften Jugendzentrum „Arche“ an die Vorjahre an. Es war selbstgemachter Karneval ausschließlich mit „Eigengewächsen“.

Die bunteste, jüngste und mit sieben Stunden auch längste närrische Sitzung des Nettetaler Karnevals begann mit der „Pre-Show“, gefolgt von Marcel Simons als „Lobberichs singender Schornsteinfegermeister“. Die Sitzungspräsidenten Jan Hegger und Martin Christians freuten sich mit dem Publikum über Sketche, Tanz und Musik.

Lokale Anspielungen wechselten sich mit musikalischen Höhepunkten ab. Als Büttenredner „Lorenzo di Medi“ war Max Mevissen spitze — ein Nachwuchstalent für die großen Nettetaler Bühnen. Maximilian Timmermanns und Darius Hegholz haben das bereits geschafft: Die beiden 13-Jährigen standen in der letzten Session auf der „Arche“-Bühne, und in diesem Jahr schon im Seerosensaal.

Mit ihrem Sketch „Am Kiosk“ begeisterten sie: Was ganz banal als Persiflage auf iPhones, Notebooks, und Büroenglisch begann, wurde zu einem flammenden Plädoyer für die Zeitung. „Hij was hast du für ein Teil? Ist ja ultra flach!“ Dann erfuhr die Notebook-Generation, dass so eine Zeitung eine „Pocket-Funktion“ hat und ohne Drucker auskommt: „Sie ist automatisch gedruckt, braucht keinen Strom, und die Seite ist blätterbar.“

Der Begriff „Ashpocket“ als Synonym für Gesäßtasche sorgte für Lacher. „Wo kann man das geile Teil kaufen?“, wollte der ahnungslose Nachwuchs wissen. Antwort: „Direkt am Kiosk. Aber die bieten auch eine Flatrate — das nennt man Abo.“ Für diesen Sketch gab es eine Rakete. lg

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