Mit Messer bedroht: Bewährungsstrafe

Eine 33-Jährige aus Nettetal hatte im Mai vergangenen Jahres eine ehemalige Freundin geschlagen und genötigt.

Lobberich/Krefeld. Nicht einfach hat sich am Mittwoch die Hauptverhandlung gegen eine Türkin aus Nettetal vor dem Amtsgericht Krefeld gestaltet. Zunächst musste auf den Dolmetscher gewartet werden, dann sorgte eine Panne zumindest im Publikum für Kopfschütteln (siehe Kasten). Am Ende wurde die geständige 33-Jährige wegen Körperverletzung und versuchter Nötigung in einem schweren Fall zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung verurteilt.

Sevim C. (Name von der Redaktion geändert) gab bei ihrer Vernehmung zu, am 24. Mai vergangenen Jahres vor der Gemeinschaftsgrundschule in Lobberich ihrer früheren Freundin aufgelauert zu haben. Sie näherte sich der 37-Jährigen von hinten, zog sie an den Haaren zu Boden, trat und schlug zu. Zudem bedrohte die Täterin das Opfer, das leichte Verletzungen erlitt, mit einem Käsemesser und forderte es auf, nicht mehr schlecht über sie zu sprechen.

Schwierig war für den Dolmetscher, dass die Angeklagte mit Ausnahme des Opfers keine Namen nennen wollte. Immer wieder wurde sie bei ihrer Aussage aufgeregt und laut. Als Grund für ihre Tat nannte sie Gerüchte um Liebschaften mit Männern, die die 37-Jährige verbreitet haben soll. Das Opfer bestritt dies.

Für das Gericht war diese Frage aber nicht maßgeblich. Das Handeln der Angeklagten sei zu verurteilen. Richtig wäre es gewesen, das Gespräch zu suchen.

Ein Lob für ihren couragierten Einsatz zollte der Richter der Zeugin, die die Streitenden damals getrennt hatte.

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