Lidl-Brunnen: Wer trägt Zusatz-Kosten?

Fragen rund um das in Speckerfeld geplante Mineralwasser-Werk hat die Nettetaler SPD-Fraktion zusammengetragen.

Breyell. „Lidl-Tochter MEG: Nettetal will Wasser in Kempen kaufen“: Schlagzeilen wie diese in der WZ und anderen Zeitungen haben Mitte April nicht nur bei Nettetaler Politikern für Unruhe gesorgt.

Dabei geht es vor allem um die Frage, ob der in Speckerfeld von der Lidl-Tochter MEG (Mitteldeutsche Erfrischungsgetränke GmbH) geplante Mineralwasser-Brunnen zu Lasten des Nettetaler Trinkwassers geht.

Am Dienstag hat nun Christian Schürmann die Fragen der SPD-Fraktion im Stadtrat in einem zweiseitigen Brief gebündelt. Postwendend gab es gestern von Bürgermeister Christian Wagner (CDU) eine knapp vier Seiten lange Antwort.

„Immer wieder ist von Schwierigkeiten zu lesen“, schreibt Schürmann in seiner Einleitung. Nun will er wissen, welche Auswirkungen auf Quantität, Qualität und Preis des Trinkwassers zu erwarten sind, wenn MEG eines Tages pro Jahr 750 000 Kubikmeter Wasser in Breyell fördert.

Auch interessiert die SPD, ob der Stadt und deren Tochterunternehmen durch die geplante Betriebsansiedlung Kosten entstanden sind. Dass eventuell Wasser aus Kempen gekauft werden muss, führt zu Fragen über Qualität des zugekauften Nass’, dessen Kosten und die Rolle der Versorgung Wachtendonks mit Nettetaler Wasser.

„Bei dem Vorhaben Ansiedlung MEG handelt es sich um ein komplexes und auch zeitaufwändiges Projekt. Die Chancen sind aber nach wie vor so hoch anzusehen, wie bei dem im Februar 2009 mit großer Mehrheit gefassten Ratsbeschluss“, schreibt Wagner in seiner Einleitung.

Die möglichen Risiken seien „aufgrund des klaren Ratsbeschlusses eindeutig identifiziert und kalkulierbar“. Denn „bei einer Verschlechterung der öffentlichen Trinkwasserversorgung, einer projektbedingten Erhöhung des Trinkwasserpreises oder sonstigen negativen Auswirkungen auf den Grundwasserbereich“ werde es keine Genehmigung geben.

Und: „Das Hauptrisiko besteht also darin, dass die Investition nicht erfolgreich umgesetzt werden kann.“

Bei den Kosten sei die Regelung eindeutig, so der Bürgermeister: Muss für Wasser aus Kempen eine Leitung verlegt werden, steigt der Trinkwasserpreis wegen des MEG-Brunnens oder fallen Kosten für externe Arbeiten wie beispielsweise Gutachter an, muss dies die Lidl-Tochter bezahlen. Der Vertrag mit Wachtendonk zur Lieferung von Trinkwasser werde erfüllt, so Wagner, laufe aber 2013/2014 aus.

Wagner hofft, das es bis Ende diesen Jahres eine grundsätzliche Aussage von Bezirksregierung und Kreis Viersen gibt, ob eine Genehmigung für den MEG-Brunnen in Speckerfeld erteilt wird. Selbst bei grünem Licht werde der Betrieb wohl nicht vor 2013 aufgenommen werden — deutlich später, als ursprünglich geplant.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort