Kulturausschuss: Neuer Anlauf für einen Saalbau in Hinsbeck

Die Stadt sucht einen Investor für den Standort an der Krickenbecker Allee. Nun sollen die Bürger zu Wort kommen.

Hinsbeck. Aus alten Fehlern nichts gelernt? Nachdem die Stadt bei der Bezirksregierung mit dem Vorhaben gescheitert war, auf der Heide in Hinsbeck einen Festsaal bauen zu lassen, könnte bald ein neues Fiasko drohen: Heftig kritisierten vor allem die Grünen die Pläne, einen Saal-Investor für die Krickenbecker Allee zu suchen. Andrea Brönner: „Eine städtische Luftnummer!“ Dennoch beschloss der Kulturausschuss am Dienstagabend mit Mehrheit, den Plan zu forcieren. Zudem sollen die Hinsbecker bei einer Bürgeranhörung zu Wort kommen.

Schwarz auf Weiß stand es in der Tischvorlage: Einem Investor werde „ein Investitionszuschuss“ zum Saalbau „zur Verfügung gestellt“. Vorsitzende Renate Dyck (SPD) fragte, „warum Planungsangelegenheiten im Kulturausschuss“ zur Sprache kommen. Für Bürgermeister Christian Wagner (CDU) war das klar: Der Ausschuss sei „zuständig für das kulturelle Leben in den Stadtteilen“. Dazu gehöre auch ein Festsaal. Konkrete Pläne und Finanzen seien dann Sache anderer Ausschüsse und des Stadtrates.

Diese „politische Gratwanderung“ (Dyck) sah Andrea Brönner nicht ein: „Die Vorlage stellt alles auf den Kopf!“ Der Standort Krickenbecker Allee ignoriere den Flächennutzungsplan und Wasserschutzgebiete. Er bedeute Konkurrenz für die umliegende Gastronomie. Christa Geritz (WIN) ergänzte: „Wir machen Politik für die Bürger, die sollen sich erst äußern.“

Wagner wehrte sich, es gebe „keinen Blankoscheck für einen Investitionszuschuss“, das sei „ein Missverständnis“. Er verwies auf die Beratungen im Ältestenrat, der eine vorherige Bürgerversammlung befürwortete. Theo Optendrenk (CDU) wollte zwar „dem Verfahren zustimmen, das im Ältestenrat beschlossen wurde“, doch Brönner bemängelte, dieser Beschluss läge ja „gar nicht zur Abstimmung vor“: Wenn sich schon alle einig seien, zuerst die Bürger anzuhören, solle das auch so im Beschluss formuliert werden.

Entsprechend schlug Dyck bei dem „äußerst sensiblen Projekt“ eine Sitzungspause vor, um einen neuen Beschlussvorschlag zu formulieren. Doch die Mehrheit im Ausschuss stimmte gegen die Stimmen von Grünen und WIN der umstrittenen Tischvorlage zu. Anschließend verließen die vielen Zuhörer aus Hinsbeck zum Teil murrend den Sitzungssaal. Dabei hatte Wagner zuvor noch betont, man habe aus dem Flop mit dem voreiligen Heide-Plan „ein Stück weit gelernt“.

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