Tipps vom Klimaschutzmanager Kleine Öko-Tipps vom Klimaschutzmanager

Nettetal. · Musa Sahin (Stadt Nettetal) gibt Tipps, wie man im Alltag klimaschonender leben kann.

 Musa Sahin, Klimaschutzmanager bei der Stadtverwaltung Nettetal, gibt Tipps für ein umweltbewussteres Leben.

Musa Sahin, Klimaschutzmanager bei der Stadtverwaltung Nettetal, gibt Tipps für ein umweltbewussteres Leben.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Das Thema Klimaschutz ist in aller Munde, was aber kann jeder einzelne tun? Der Klimaschutzmanager der Stadt Nettetal, Musa Sahin, zeigt auf, dass es die vielen kleinen Dinge im Alltag sind, die helfen können.

Energie sparen

Das bedeutet nicht, dass ein jeder seine eigenen vier Wände in ein Niedrig-Energiehaus verwandeln muss. Es geht auch auf anderen Wegen einfach und effektiv, etwas für die Umwelt zu tun. Es fängt laut Sahin damit an, dass Geräte, die gerade nicht benötigt werden, in dieser Zeit nicht im Standby-Betrieb laufen müssen. Neben der Variante Stecker ziehen hilft eine Steckdosenleiste, die mit einem Knopfdruck an- und ausgeschaltet werden kann.

Multimediageräte dimmen, ist genauso hilfreich, wie das Licht auszuschalten, wenn man einen Raum verlässt. „Woran viele nicht denken, ist die richtige Kühlschrank- sowie Gefrierschranktemperatur“, sagt Sahin. Mit sieben bis acht Grad ist ein Kühlschrank optimal eingestellt. Ein Gefrierschrank sollte minus 18 Grad aufweisen. Eisbildung im Gefrierschrank führt zu einem erhöhten Stromverbrauch. Daher ist regelmäßiges Abtauen wichtig. „Wer neue Elektrogeräte kauft, sollte auf die Energieklasse achten. A mit drei Pluszeichen ist das Optimum“, sagt der Klimaschutzmanager.

Beim Kochen gilt: Wenig Wasser und einen Deckel benutzen. Wasserdampf und Wärme bleiben so in einem Topf, und es muss weniger Energie aufgewendet werden. Ohne Vorheizen backen, dafür die Restwärme nutzen, lautet ein weiterer Tipp vom Fachmann. Wer sich eine Tasse Tee macht, muss dafür nicht den Wasserkocher bis zum Anschlag füllen.

Eine kurze Dusche statt eine volle Badewanne trägt ebenso zum Sparen bei. Wasch- und Spülmaschinen sollten vollbestückt laufen, und anstelle eines Wäschetrockners schont natürliches Trocknen die Umwelt. LED-Beleuchtung spart genauso wie korrekt beheizte Räume. Im Winter muss niemand mit dem T-Shirt in der 28 Grad warmen Wohnung sitzen, meint Sahin. Ein Pullover und 20 Grad sind die bessere Alternative. Fürs Schlafzimmer reichen 16 bis 18 Grad. Im Badezimmer sollte die Heizung höher gestellt werden, wenn es benutzt wird, ansonsten reicht eine niedrige Temperatur. Heizung aus und Stoßlüften für fünf bis zehn Minuten, stellt die richtige Alternative für Frischluft dar.

Einkaufen

Beim Einkaufen lautet Sahins Motto: eigene Einkaufstasche und so wenig Verpackung wie möglich. Gemüsesäckchen von daheim mitgebracht, sind eine optimale Alternative zu Plastik- und auch Papiertüten für Obst und Gemüse. Mehrwegflaschen statt Einwegvarianten, feste Seife statt Plastikbehältnis mit Flüssigseife, das recycelte Toilettenpapier – beim Einkauf gibt es unzählige Möglichkeiten, etwas für die Umwelt zu tun. Zudem kann der Geldbeutel geschont werden. Warum den teuren Smoothie fertig kaufen, wenn er aus frischem Obst und Gemüse viel kostengünstiger selber gemacht werden kann, rät Sahin.

Wer saisonal und regional einkauft, schont das Klima besonders. Die aus Neuseeland eingeflogenen Äpfel müssen es nicht sein, und Erdbeeren im November arbeiten gegen die Ökobilan, findet Sahin. Eine fleischreduzierte Kost hilft ebenfalls CO2 einzusparen und ist zudem gesünder. „Laut Statistik der Gesellschaft für Konsumforschung wirft jeder Deutsche pro Jahr 55 Kilogramm Lebensmittel weg. Das muss nicht sein. Überlegtes Einkaufen steuert dem gegen“, betont der Klimaschutzmanager. Auch was man nicht esse, habe Einfluss auf den ökologischen Fußabdruck, fügt er an. Lebensmittelreste können mit ein wenig Kreativität zu vollwertigen Mahlzeiten verarbeitet werden.

Garten

Ein weiteres großes Thema sind Schottergärten – ökologisch sind sie unsinnig. Es gibt grüne und nichtsdestoweniger pflegeleichte Alternativen für den Vorgarten. Schottergärten speichern Wärme, geben diese ab und steuern auf diesem Weg zu stickigen und warmen Straßen bei, berichtet Sahin. Sie bieten keinen Lebensraum für Insekten, filtern die Luft nicht, produzieren keinen Sauerstoff und verarbeiten kein CO2 – alles Dinge, die Pflanzen tun. Besonders wertvoll sind bei der Beet- und Gartengestaltung heimische Gewächse.

Mobilität

„Statistiken zu Nettetal haben gezeigt, dass Laufstrecken von bis zu zwei Kilometern zu 50 Prozent mit dem Auto zurückgelegt werden. Hier steckt Potential drin“, sagt Sahin. Wer gerade bei Kurzstrecken auf das Auto verzichtet, nimmt Rücksicht auf das Klima. Die Brötchen mit dem Fahrrad holen, die Kinder zu Fuß zur Schule bringen, den Einkauf ohne PS-Verstärkung machen – auch die Gesundheit freut sich, wenn der Mensch sich bewegt.

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