Kindern in Indien helfen

Für Straßenkinder- und Lepra-Projekte hat der Leuther Verein 10 000 Euro gespendet. Am Montag fliegen Mitglieder nach Mumbai.

Nettetal/Mumbai. Der zweite Weihnachtstag ist für einige Mitglieder der Nettetaler Hilfsorganisation „somedi“ ein besonderer Tag. Dann fliegt Geschäftsführer Stefan Voormans mit Freunden nach Mumbai (Indien), um die in den vergangenen zwei Jahren geförderten Projekte zu besichtigen, neue Kontakte zu knüpfen und vor allem zu schauen, ob Geräte und Geld angekommen sind. Flug und Reisekosten tragen die Teilnehmer der Nettetaler Delegation wie immer selber.

Kurz vor Weihnachten konnte „somedi“ erneut Geld überweisen: Je 5000 Euro für ein Straßenkinder- und ein Lepra-Projekt. „Das war ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk“, schrieb Father Bipin Pani, Leiter der „Nirmala Leprocy School“ in Dhanbad, die seit einigen Jahren aus Nettetal unterstützt wird. Geleitet werden Schule und angegliedertes Krankenhaus von Priestern der Diözese Jamshedpur und Missionarinnen der Barmherzigkeit, dem Orden von Mutter Theresa.

Wenn nur eine Person aus einer Familie an Lepra erkrankt, wird die ganze Familie geächtet. Dies bedeutet auch, dass die Kinder nicht mehr in eine normale Schule gehen dürfen. Damit ist ihnen der Weg aus der Armut heraus zu Bildung verschlossen. Dabei ist nur ein kleiner Teil der Schüler selber an Lepra erkrankt.

Ebenfalls 5000 Euro überwies „somedi“ an ein Straßenkinder-Projekt. Zusammen mit einem indischen Hilfswerk werden Kinder in Mumbai mit Nahrung versorgt. Für das Essen müssen sie zwei Rupien bezahlen — etwa drei Cent. Das Geld wird wie auf einem Sparbuch für die Kinder angespart. Doch sie kommen frühestens nach einem halben Jahr an das Geld. In dieser Zeit versuchen Sozialarbeiter des indischen Hilfswerks die Kinder zu überreden, die Straße zu verlassen und in Heime zu gehen, wo ihnen eine Ausbildung angeboten wird. Nach dieser Ausbildung haben sie sich durch ihr Sparbuch einen Grundstock für den Start in ein selbstständiges Leben geschaffen.

„Somedi“ arbeitet immer mit Partnern vor Ort zusammen, da diese die Gegebenheiten am besten einschätzen können. Nur so können effektive Lösungen gefunden werden. Und der Nettetaler Verein versucht, die Verwaltungskosten niedrig zu halten. „Von 100 Euro Spendengeldern kommen 95 Euro bei den Betroffenen an“, sagt Kassiererin Nicole Lueb.

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