Jürgen B. Hausmann: Der Rheinländer an sich
Jürgen B. Hausmann begeisterte in der Werner-Jaeger- Halle mit Sprachwitz und Schalk.
Lobberich. Sieht so die Kneipe der Zukunft aus? „Du stehst mit Grüntee an der Theke“, ahnte Jürgen B. Hausmann, stand brav da und grinste. Zog so die Bevormundung der Bürger etwa durchs Rauchverbot durch den Kakao.
Und ließ am Donnerstagabend in der Werner-Jaeger-Halle rund 350 Leute zweieinhalb Stunden lang unentwegt von den Stühlen rutschen und sich schütteln. Vor lauter Lachen.
„Isch glaub’ et disch“ heißt das Programm, das der Aachener Kabarettist, der mit richtigem Namen Jürgen Beckers heißt, und sein Musiker Harald Claßen in eine kleine Bühnenshow packen. Mit Ohrensessel, Stehlampe und Garderobenständer. Schön altmodisch. Und so gab sich auch der Künstler: bieder, ganz in Grau mit Schlips. Alles nur Tarnung.
Der Rheinländer an sich, das ist Hausmann: „Wir im Rheinland gebrauchen überall der Dativ, außer da, wo er nötig ist.“ Sprachfloskeln nahm er aufs Korn, die so viel aussagen über die Menschen und ihre Gewohnheiten: „Der Auto steht in die Garage.“ Denn: „Dat Liebste, dat wir ham, is der Auto!“
Lachen, immer wieder lachen. Dabei lachten die Zuschauer im Grunde über sich selbst. Die rheinischen Marotten nämlich nahm er aufs Korn. Musste manchen Gag, manche Geste gar nicht zu Ende bringen — die Leute prusteten los. Ganz nach dem Motto: Genau, so isses, dat sinn wir!