Medizinische Versorgung in Nettetal Ausweitung der Ambulanten Versorgung

Nettetal · Seit einem Jahr bietet das Städtische Krankenhaus Nettetal mit dem Medizinischen Versorgungszentrum auch ambulante Versorgung von Patienten. Jetzt übernimmt es die Praxis des verstorbenen Arztes Jürgen Falk.

 Das Medizinische Versorgungszentrum Nettetal wurde zum Jahreswechsel vergrößert.

Das Medizinische Versorgungszentrum Nettetal wurde zum Jahreswechsel vergrößert.

Foto: Städtisches Krankenhaus Nettetal

(hb) Seit einem Jahr besteht am Standort des Städtischen Krankenhauses das Medizinische Versorgungszentrum, kurz MVZ. Die Krankenhaustochter hat jetzt zum 1. Januar den Kassensitz der im Haus ansässigen ehemaligen Praxis des verstorbenen Arztes Jürgen Falk übernommen. Kassensitz bedeutet die Zulassung, gesetzlich versicherte Patienten behandeln zu dürfen. „Für uns war es wichtig, unseren Patientinnen und Patienten die ambulante chirurgische Versorgung, die seit Jahrzehnten in unserem Haus besteht, weiterhin in gewohnter Weise und vor allem auch langfristig gewährleisten zu können“, sagt Geschäftsführer Jörg Schneider zur Sitzübernahme.

Für Schneider ergeben sich zudem weitere Vorteile für die Patienten. Eine nahtlose Koordination von ambulanten und stationären Behandlungen sei durch die Angliederung ans Krankenhaus bei Bedarf genauso gewährleistet wie die kurzen Wege zur radiologischen Diagnostik oder Notfallversorgung. Neben dem breit aufgestellten Leistungsspektrum können Chirurgen des MVZ Nettetal durch die Ermächtigung zum Durchgangsarzt zudem die Behandlung von Arbeits- und Schulunfällen gewährleisten. Ein Durchgangsarzt – kurz: D-Arzt – ist ein Facharzt für Chirurgie mit Schwerpunkt Unfallchirurgie oder ein Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, der für die Behandlung nach Arbeitsunfällen und Wegeunfällen zuständig ist. Als Arbeitsunfälle gelten auch Schulunfälle und Unfälle von Helfern bei Unfällen im Straßenverkehr.

Versorgungszentrum wird durch weitere Mediziner ergänzt

Auch die ärztliche Besetzung spiegelt die Verzahnung zur Krankenhaus-Mutter wider. Außer Facharzt Matthias Berg, ärztlicher Leiter des MVZs, sind oder waren alle anderen Chirurgen zusätzlich im Haus tätig. So wird das Medizinische Versorgungszentrum neben den bestehenden Ärzten Berg und Michael Leenen, Ärztlicher Leiter der Zentralen Patientenaufnahme, durch drei weitere Mediziner ergänzt. Den zusätzlichen Sitz besetzen anteilig Hamid Reza Ansari, Oberarzt des Zentrums für Arthroskopie und Endoprothetik, Michael Blum (ehemaliger Chefarzt der Chirurgie) und Kaveh Oskoui. Oskoui war bislang im Tönisvorster Krankenhaus als Oberarzt tätig und unterstützt seit Jahresbeginn mit einer halben Oberarztstelle das Team der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie unter der Leitung von Chefarzt Hendrik W. Keller. Überdies wird er als ausgewiesener Spezialist für Venenchirurgie fachabteilungsübergreifend gemeinsam mit dem unfallchirurgischen Chefarzt Wilfried Mündges das venenchirurgische Angebot im Nettetaler Krankenhaus weiterentwickeln. Die andere Hälfte seiner Arbeitszeit ist er im Medizinischen Versorgungszentrum tätig.

Medizinische Gesundheitszentren gibt es jetzt mittlerweile seit fast 20 Jahren. Sie wurden mit der Gesundheitsreform 2003 eingeführt. Ihr Ziel war es, die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung und damit die Lohnnebenkosten dauerhaft zu senken. Seit 2004 können danach neben niedergelassenen Vertragsärzten in Einzelpraxen oder Praxisgemeinschaften auch medizinische Versorgungszentren (MVZ) an der kassenärztlichen Versorgung teilnehmen.

Das Gesetz zielte zunächst nicht auf den Krankenhausbereich ab. Doch auch Krankenhäuser ergriffen die Möglichkeit, ambulante Behandlungen durchzuführen.

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