Hinsbeck: Bauer Thodam spendete die Krippe

Vor 90 Jahren übergab der Landwirt die Figuren an die Pfarrgemeinde St. Peter.

Hinsbeck. Seit 90 Jahren wird in Hinsbeck eine Krippe aufgestellt. Sie ist im Erdgeschoss des Kirchturms von St. Peter zu bewundern. Rainer Klingen vom Krippenbau-Team kennt sich mit der Geschichte aus: „Die Hinsbecker verzichteten, im Gegensatz zu vielen Nachbarpfarreien darauf, die Figuren in den Wohlstandsjahren zu erneuern.“ Diese hatte der Bilderhauer Gerd Brüx aus Kleve, der später auch das Hinsbecker Kriegerdenkmal plante, entworfen. Die Figuren sind aus Gips, die Kleidung aus Jute.

An zwei Tagen baute das Team mit Rainer und Jonas Klingen, Martina Kall, Margarete „Mausi“ von Rauchhaupt, Johannes Stams und Willi Küppers die Krippe auf. Unterstützt wurden sie von Kirchenchor, Pfadfindern und Bruderschaft. Der Stall mit Ochs und Esel ist nur ein Teil der biblischen Geschichte. Herberge und einige Häuser gehören auch zum Ensemble. Ursprünglich hatten die 41 Figuren keine Füße: Sie wurden „fußlos“ im Moos befestigt. Erst Kaplan Johannes Schaath, später Pfarrer von Leuth, fertigte 1954 mit den Malermeistern Peter und Paul Glasmachers Füße. Zur Zeit bevölkern 31 Figuren, 21 Schafe, zwei Pferde und ein Kamel den Kirchturm. Zwei Ziehbrunnen lockern die Landschaft auf.

1921 schenkte der wohlhabende Bauer Josef Thodam (Oirlich) der Pfarrgemeinde St. Peter die Krippe. Der Überlieferung nach hatte er mit Gott einen Handel abgeschlossen. Nach einem Schlaganfall hatten die Ärzte ihn bereits aufgegeben. Daher versprach Thodam, wenn er überlebt, eine Krippe zu spenden. Und das sei ihm drei Morgen Wald wert. Just in dem Moment habe ein Pfau vom Dach gerufen „Warum?“ und der Bauer konnte aufstehen. Thodam hielt sein Versprechen. Der Hirte, der dem Jesuskind am nächsten steht, soll das Gesicht des Stifters haben. lg

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