Herbert Knebels Affentheater: Blödsinn, Blues und Blutzucker
Herbert Knebels Affentheater glänzte am Dienstagabend in der ausverkauften Werner-Jaeger-Halle mit Mätzchen und Musik.
Lobberich. Wie romantisch: „Blaues Meer, blauer Himmel, blauer Vatter . . .“ Also doch nicht so romantisch! Viel Kokolores boten sie, die Jungs von Herbert Knebels Affentheater, trieben Späße, boten Mätzchen. Glänzten aber ganz besonders musikalisch. So hatte das Publikum am Dienstagabend in der ausverkauften Werner-Jaeger-Halle seine helle Freude an den vier Komikern und ihrem köstlichen Klamauk.
„Mit 70 hat man noch Träume“, schmachtete der Mann aus Essen mit seiner unvermeidlichen Kappe und den Hosenträgern. Sang von Sehnsüchten im Alter, die „in den Himmel vonne Liebe“ wachsen. Und machte gleich wieder den aufkeimenden Hauch von Romantik kaputt im wilden Wortwechsel mit seinen Affen-Kumpanen über Schnabeltasse und Penispumpe.
So schimmerte immer wieder das Erfolgsrezept des Quartetts durch: Harmlos tun, um hämisch zu hetzen. Sich bieder und blöde geben, um bravourös und brillant zu glänzen. So stelzte er ungelenk und hölzern über die Bühne, der Knebel, tänzelte aber doch im Takt der musikalischen Parodien. Blies dann furios auf der Mundharmonika, lachte und meinte: „So’n Blues zwischendurch erfreut die Seele.“