Haushalt: Am Ende eine schwarze Null

Nettetals Finanzplan 2014 scheint überraschenderweise ausgeglichen. Noch im Juli sah die Kalkulation ein dickes Minus vor.

Nettetal. Eine gute Nachricht, die allerdings einen kleinen Haken hat: Über „eine deutliche Verbesserung der Finanzkraft der Stadt Nettetal“ freute sich Bürgermeister Christian Wagner (CDU/Foto: WZ-Archiv).

Im Haupt-, Finanz- und Wirtschaftsförderungsausschuss stellte er am Donnerstag den geänderten Haushaltsentwurf für das Jahr 2014 vor. Und in dem klafft nicht mehr, wie noch im Juli befürchtet, ein Finanzierungsloch von mehr als zwei Millionen Euro.

„Unter dem Strich ausgeglichen“ könnte der Haushalt nach Wagners Einschätzung aussehen. Dabei standen den geplanten Ausgaben von über 81 Millionen Euro im nächsten Jahr, so hieß es noch im Stadtrat vor den Sommerferien, nur kalkulierte Einnahmen von 79 Millionen Euro gegenüber. Unsicherheitsfaktor damals: Wie steht’s um Angaben und Zuwendungen, die Land und Kreis festlegen?

Sie heißen Schlüsselzuweisungen, Kreisumlagen und Hebesätze — und wirken sich auf einen kommunalen Haushalt aus. Wie ungünstig sie sein können, musste die Stadt im Vorjahr leidvoll erfahren: Damals rissen sie eine Lücke in den Haushalt, der ohnehin spartanisch knapp bemessen war — die Stadt musste ordentlich blechen.

Und diesmal könnten sie umgekehrt gar Löcher stopfen: „Zusätzliche Mittel“ sollen laut Wagner vom Land kommen. Kämmerer Norbert Müller kann wohl davon ausgehen, „dass wir am Ende auf eine schwarze Null kommen“, so Wagner. Das sei unter den Kommunen in NRW „was Besonderes“. Und doch schränkte er ein: „Wir werden ringen müssen.“ Schließlich bedeute der Trend „nicht, dass es uns finanziell gut geht“.

Denn die Seenstadt muss weiter sparen. Und zwar weniger, um Kredite und Schulden abzubauen, sondern um notwendige Investitionen in die Zukunft, ob in Bildungseinrichtungen oder Wirtschaftsförderung, tätigen zu können. Noch ist schließlich nicht gesichert, und das ist der kleine Haken an der eigentlich guten Nachricht, wie es künftig tatsächlich um die Schlüsselzuweisungen steht.

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