Hauptschule Lobberich: Rasanter Verfall statt geordnetem Auslauf
Umzug nach Kaldenkirchen schon dieses Jahr? Stadt prüft Möglichkeiten.
Lobberich. Die „Hauptschule am Ingenhovenpark“ ist ein Auslauf-Modell — das ist klar, seit der Nettetaler Stadtrat beschlossen hat, dass am Ingenhovenweg seit Beginn des Schuljahres 2013/2014 keine neuen Schüler mehr aufgenommen werden. Doch inzwischen hat sich der Verfall dermaßen beschleunigt, dass bei der Stadt ernsthaft über ein schnelleres Ende des Lobbericher Standortes nachgedacht wird. Möglicherweise bereits zum Sommer diesen Jahres — und damit ein Jahr früher als geplant — könnte der Umzug der verbliebenen Klassen nach Kaldenkirchen erfolgen.
Die Zahlen sprechen für sich: Von ehemals rund 350 Schülern sind nur noch 171 übrig, die in derzeit acht Klassen unterrichtet werden. Und ab dem Sommer werden es nur noch sechs Klassen sein. Zum Vergleich: Die Hauptschule in Kaldenkirchen hat 352 Schüler und 17 Klassen.
Entsprechend reduziert wurde vom Schulamt des Kreises Viersen die Zahl der Lehrer, weil der Verteilungsschlüssel sich nicht ändert: Für 19 Schüler gibt es einen Lehrer. Durch die Reduzierung und einige Krankheitsfälle ist nun nicht mehr gewährleistet, dass in allen Klassen Religion, Erdkunde und Naturwissenschaften wie Biologie, Chemie und Physik durchgehend unterrichtet werden können. „Die Lehrer-Versorgung funktioniert nicht mehr“, formuliert es Armin Schönfelder, Nettetals 1. Beigeordneter.