Hauptschule: Jetzt wird der Umzug vorbereitet

Weil ihre Schule geschlossen wird, wechseln 130 Kinder aus Lobberich im Sommer nach Kaldenkirchen. Die Rektoren überlegen nun, wie das reibungslos gelingen kann.

Nettetal. Erna Drusen wird mit ihrer Schule in den Ruhestand gehen. „Ich schließe die Türe für immer zu“, sagt die Rektorin der Hauptschule Am Ingenhovenpark in Lobberich. Wenn sie im Sommer pensioniert wird, steht auch das Schulgebäude leer. Das hat jetzt der Ausschuss für Schule, Sport und Stiftungen einstimmig beschlossen. 130 Jungen und Mädchen von Klasse sechs bis zehn werden ab August in Kaldenkirchen zur Schule gehen.

Ursprünglich sollte die Gemeinschaftshauptschule erst 2016 auslaufen. Doch zu oft mussten in der letzten Zeit Stunden ausfallen, weil Lehrer bereits abgezogen worden waren. 171 Schüler werden zurzeit in acht Klassen unterrichtet — von zwölf Lehrern. Ein geregelter Unterricht war so nicht mehr möglich.

Acht Lehrer können an den neuen Standort wechseln. Drei von ihnen haben sich „anders orientiert“, wie es Erna Drusen ausdrückt. Für sie und Julia Kaizik, Leiterin der Hauptschule Kaldenkirchen, gehen jetzt die Vorbereitungen los. „Im Mai wollen wir einen Fortbildungstag mit dem Kollegium aus Kaldenkirchen und den Kollegen aus Lobberich machen“, sagt Kaizik. „Da werden wir dann ein Konzept entwickeln, wie wir die neuen Schüler und Kollegen hier aufnehmen und als Schule zusammenwachsen können.“

Julia Kaizik, Leiterin der Hauptschule Kaldenkirchen

Ihr Vorteil sei, so Kaizik, dass sie die Schüler und Kollegen bereits kenne. Bevor sie im Sommer Rektorin in Kaldenkirchen wurde, leitete sie für ein Jahr die Hauptschule in Lobberich. Die Kinder sollen, wenn es die Anzahl hergibt, in ihren bestehenden Klassenverbänden bleiben können. Gemeinsame Pausenzeiten und Schwerpunkte im Unterricht müssen besprochen werden, so Kaizik. „Da kommt ein Batzen Arbeit auf uns zu. Aber es kann nicht funktionieren, wenn wir die Schüler ohne Vorbereitung im Sommer einfach hier auflaufen lassen.“

Die Lösung des räumlichen Problems ist ein Provisorium. Für die zusätzlichen Schüler werden fünf weitere Klassenräume benötigt. Container aufzustellen war zu teuer, so Schulbereichsleiter Roland Peuten, deswegen wird jetzt die Mensa in drei Räume unterteilt. Hier werden die Förderräume untergebracht, Klassen sollen da nicht einziehen. „Die Essensausgabe erfolgt dann im Schulgebäude“, sagt Kaizik. „Es ist provisorisch, aber für ein Schuljahr geht das.“ Möbel und Ausstattung werden aus Lobberich — soweit gut erhalten — mitgenommen, die Naturwissenschaftsräume übernimmt die Gesamtschule.

Wie die 130 Kinder aus Lobberich nach Kaldenkirchen kommen sollen, wird noch ausgehandelt. „Ich bin mit der Verkehrsgesellschaft Viersen im Gespräch“, sagt Peuten. „Die wissen Bescheid, dass ab Sommer 130 Schüler nach Kaldenkirchen transportiert werden müssen.“

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