Gesamtschule: Knigge für künftige Azubis
Wie benimmt man sich am Arbeitsplatz? Das lernten jetzt Gesamtschüler kurz bevor sie in ihr Berufsleben starten.
Breyell. Eine alltägliche Situation: Handwerksmeister und Lehrling im Kundengespräch. Für Schüler, die bald in das Berufsleben starten, könnte dies allerdings zum ersten Fettnäpfchen in ihrer Lehrlingslaufbahn werden. Deshalb bot die Gesamtschule Breyell ihren Abgängern — 18 haben einen unterschriebenen Ausbildungsvertrag — das Seminar „Handwerkerknigge“ an.
Unter der Leitung von BaseL-Projektkoordinator Robert Bones und Markus Hübner (AOK) sollten die Jugendlichen lernen, wie man sich am Arbeitsplatz verhält. Wie man Chef, Kollegen und Kunden begegnet und Telefonate führt. „Der erste Eindruck und das Auftreten sind enorm wichtig“, weiß Bones. Er hatte zu Beginn des vierstündigen Seminars mit Hübner Rollenspiele angekündigt. „Die gehören dazu, um Praxis zu bekommen“, so Hübner, für den das Seminar eine Premiere war. „Wir haben viele Seminare für Berufseinsteiger, aber das Ausbildungs-ABC ist neu.“.
Unter dem BaseL-Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss — Übergang Schule-Beruf“ trainierten die 15- bis 17-Jährigen einen Vormittag lang welche Rolle Mimik, Gestik und Stimme spielen. Seminarleiter Hübner ist 25 Jahre alt und kann sich an seine Ausbildung und die Probleme, vor denen er stand, noch gut erinnern. Die Stimmung zwischen Seminarleiter und Schülern ist locker, ungezwungen und so trauen sich die Teilnehmer, Sorgen und Bedenken zu äußern.