Nettetal : Stadt rettet die drei Nettetaler Zwar-Gruppen vor dem Aus
Nettetal. Die Landesregierung hat der Zwar-Zentralstelle in Dortmund den Geldhahn zugedreht. In Nettetal geht es trotzdem weiter.
Die Krise ist abgewendet: Über 100 Nettetaler in der Phase „zwischen Alter und Ruhestand“ (abgekürzt zwar) bestehen in drei Zwar-Gruppen weiter, gestalten gemeinsam aktiv ihre Zeit im Alter. Ihr Fortbestand stand auf der Kippe, weil die NRW-Landesregierung der Zwar-Zentralstelle in Dortmund Ende letzten Jahres den Geldhahn zugedrehte. In die Bresche vor Ort springt die Stadt Nettetal, die nun die Zwar-Gruppen, die sich ansonsten selbst organisieren, unterstützen wird.
Wir waren enttäuscht und wütend, unsere Protestaktionen und Unterschriftensammlungen nützten nichts“, berichtet Birgit Traut (68). Die Moderatorin der Kaldenkirchener Zwar-Gruppe kritisiert die Landesregierung – wie rund 10 000 Senioren in 240 Zwar-Gruppen in 80 nordrhein-westfälischen Kommunen. Denn Sozialminister Karl-Josef Laumann (CDU) strich die Fördergelder für die Zwar-Zentrale, was ihr Aus bedeutete. „Wir wussten eine Zeitlang nicht, ob und wie es weitergehen sollte“, sagt Traut.
Ohne die Zentralstelle hätte es
die Zwar-Gruppen nicht gegeben
Ohne die Zentralstelle hätte es laut Traut die Nettetaler Zwar-Gruppen vielleicht nicht gegeben. Vor 15 Jahren wurde in Lobberich die erste Gruppe für Nettetaler ab 50 gegründet, „mit Unterstützung und anfänglicher Begleitung durch die Fachleute der Zwar-Zentralstelle zusammen mit der Stadt“, erinnert sich Heinz Hoffmann (73). Es folgten Gruppen in Kaldenkirchen und Breyell. Die drei Gruppen stehen zwar längst auf eigenen Beinen, nahmen aber „gern die Informationen und Beratung, Fortbildungsangebote und Organisation etwa für Regionaltreffen durch die Zentralstelle in Anspruch“, so Lobberichs Moderator Hoffmann. Vor allem für potentielle Neugründungen von Zwar-Gruppen würde Dortmund gebraucht.