Der neue Weg nach Venlo

Am Montag wurde die Verbindung an der Autobahn 61 zwischen Nettetal und Grenze für den Verkehr freigegeben.

Nettetal. Einmal Rad fahren, wo sonst nur Autos fahren — ein Radler nutzt die Gelegenheit, denn noch ist die Basisstraße zwischen Venlo und Nettetal geschlossen. Bauarbeiter räumen die Barrieren beiseite und die Kehrmaschine entfernt den letzten Baudreck. Die ersten Fahrzeuge nutzen die Straße vorsichtig, als wollten sie fragen: „Darf man hier schon fahren?“ Ab sofort darf man.

Nach einem Jahr wurden die neue Verbindungsstraße, die den Nettetaler Stadtteil Kaldenkirchen und Venlo-Ost verbindet, und die Anschlussstelle Nettetals-West/Venlo-Ost an der Autobahn 61 offiziell für den Verkehr geöffnet. Mit einem kleinen Festakt, zum Beginn spielten die Trommler der Gemeinschaftshauptschule und Realschule Kaldenkirchen, fand das Bauprojekt seinen Abschluss.

„Wir stehen an dem entscheidenden Punkt für die Region“, begann Nettetals Bürgermeister Christian Wagner seine Begrüßungsrede. „Heute werden Venlo und Nettetal wieder miteinander verbunden. Der grenzüberschreitende Industrie- und Gewerbepark VeNeTe bekommt seine direkte Erschließung“, so Wagner weiter.

Dieser stünde für gute Erreichbarkeit, moderne Infrastruktur, Flexibilität und sei auch ein wichtiger Standort für Agrobusiness in der größten Gartenbauregion Europas.

Am Straßenrand gegenüber haben sich etliche Neugierige eingefunden. Die Kaldenkirchener sind froh, eine Baustelle weniger zu haben. Die Innenstädte von Venlo und Kaldenkirchen sind wieder entlastet, der Stadtteil Leuth von der Umleitung befreit und die Gewerbebetriebe an der Keulse Barriere auf niederländischer Seite wieder gut erreichbar. „Endlich haben wir wieder eine ordentliche Verbindung nach Venlo“, freut sich Zaungast Richard Engelmann.

Viele Verkehrsteilnehmer zum Beispiel aus Düsseldorf oder aus Richtung Mönchengladbach/Viersen haben in den vergangenen Monaten die wechselnde Verkehrsführung bemerkt oder den früheren Grenzübergang Schwanenhaus vermisst.

Denn gerade am Wochenende zieht es viele Deutsche in die Venloer Innenstadt — zum Marktbesuch oder zum Stadtbummel. Deshalb zeigte sich Venlos Bürgermeister Antoin Scholten erleichtert, dass das grenzübergreifende Projekt jetzt abgeschlossen werden konnte.

Neben den offiziellen Festaktteilnehmern aus Wirtschaft und Politik hielten sich viele, die am Bau beteiligt waren, wie Vertreter der Stadt und vom Landesbetrieb Straßenbau, im Hintergrund. „Ich persönlich fand die Zusammenarbeit zwischen uns, Klaus Dahmen vom Landesbetrieb Straßenbau und Jochen Prikulis vom NetteBetrieb problemlos, schnell und unbürokratisch“, bemerkte die technische Beigeordnete Nettetals, Susanne Fritsche.

Um 11.29 Uhr räumten Wagner und Scholten, Kreisdezernent Andreas Budde und Gerhard Decker von StraßenNRW die Barrieren endgültig beiseite und öffneten offiziell die Anschlussstelle-West.

Decker hatte zuvor in seiner Ansprache bemerkt: „Auch wir von Straßen.NRW sind froh, heute die Auffahrt eröffnen zukönnen. Kleine Arbeiten, die die Verkehrsteilnehmer nicht interessieren, müssen noch erledigt werden. Man sieht: Ingenieure arbeiten pünktlich, wenn man sie lässt.“

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