„Der Bahnhof ist keine Visitenkarte“

Sieben Stunden beraten, aber Konkretes ist nicht in Sicht.

Kaldenkirchen. 1868 wurde die Bahnstrecke Venlo-Kempen eröffnet, drei Jahre zuvor das Bahnhofsgebäude. Doch die besten Zeiten hat der Kaldenkirchener Bahnhof hinter sich. Wie könnte eine bessere Zukunft aussehen? — um diese Frage ging es in einem Workshop, zu der Stadt Nettetal am Samstag eingeladen hatte. Mit von der siebenstündigen Partie waren alle Ratsfraktionen — außer ABK —, Tochterfirmen der Deutschen Bahn, Bürgerverein und Kaldenkirchen aktiv, der Fahrgastverband Pro Bahn und eine Ingenieurgesellschaft.

„Der Bahnhof ist keine Visitenkarte“, sagte Bürgermeister Christian Wagner zum Auftakt. Kaldenkirchens Ortsvorsteher Ingo Heymann fand noch deutlichere Attribute zum Zustand.

Die Liste der Mängel ist lang: Die Zufahrt zum Bahnhof erfolgt nur durch eine Straßenunterführung, die Tunnel und Treppen zu den Gleisen sind verdreckt und marode. Weil es keine Aufzüge gibt, haben Behinderte und Mütter mit Kinderwagen Probleme. Zum Areal des Bahnhofs gehören auch vier Hektar Brachfläche, die für den Bahnbetrieb nicht mehr gebraucht werden — genauso wenig wie beispielsweise die Zollhalle, die zunehmend verfällt.

Es gibt viele Ideen, um die Situation zu verbessern: zum Beispiel eine moderne Park- und Ride-Anlage sowie barrierefreie Gleiszugänge.

„Eine Menge Arbeit, aber auch eine Chance. Wir haben offen und transparent über alle Interessen, Bedenken und Ideen diskutiert, wir haben Entwicklungen in Gang gebracht“, fasste Moderator Volker Nicolaus (Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW) zusammen. Doch Konkreteres brachte der Workshop nicht. tz/dh

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