Schaag Hölzernes Wohnhaus bietet Raum für öffentliche Events

Schaag. · In Schaag entsteht ein innovatives Haus aus Holz. Das Gebäude soll eine besondere soziale Komponente haben.

 Die Beteiligten begutachteten schon einmal den Fortschritt des Baus An der Furth 8.

Die Beteiligten begutachteten schon einmal den Fortschritt des Baus An der Furth 8.

Foto: Healthy Building Network/Healthy Buliding Network

An der Adresse Furth 8 in Schaag steht eine stattliche Blutbuche. Für Bauherrin Brigitte Hilgenfeld hat das Naturdenkmal den Ausschlag gegeben, dort zu bauen. Hilgenfeld arbeitet in Breyell als Heilpraktikerin und Gesundheitstrainerin. Beim Umbau ihrer Praxis arbeitete sie mit Innenarchitektin Anthoula Kapnidou zusammen. Gemeinsam entwickelte man die Vision eines neuen, vor allem gesunden Hauses. Die Vision schließt auch eine soziale Dimension ein: Das Haus beinhaltet zwei Wohnungen von etwa 45 Quadratmetern, in der Mitte verbunden durch einen gemeinsamen Raum von 200 Quadratmetern. Dieses „Forum“ ist Wohnfläche, soll aber auch für öffentliche Veranstaltungen genutzt werden. Trotz der großen Glasflächen, vor allem im Dach, soll der Mittelraum durch das Massivholz im Sommer der kühlste Raum sein.

Auch wenn der Rohbau noch offen ist, bemerkt der Besucher beim Eintreten die gute Akustik. Kein Wunder, der Neubau ist ein Holzhaus, allerdings ein besonderes: Es wird aus Blöcken sechseckiger Streben errichtet, die ohne Kleber allein von Dübeln zusammengehalten werden. Links und rechts der Terrasse mit Blick auf die Schaager Mühle sind innen zwei Pflanzbeete vorgesehen, die mit Oliven- und Feigenbäumen bepflanzt werden sollen. Sie sind aber nicht nur schön anzusehen, sondern sorgen auch für ein besseres Raumklima. Bei der Baustellenbegehung war noch die untere Betonplatte zu sehen. Eine zweite wird noch gegossen, der Hohlraum wird mit Schaumglasschotter – das Recyclingglasmaterial ist federleicht – gefüllt. Und diese mit Wasser gefüllte Betonwanne sorgt nach dem Prinzip der römischen Fußbodenheizung für Wärme oder Kühlung. Dazu kommt noch ein Kamin für kältere Tage.

Architekt Werner Grosse will mit wenig Technik auskommen, und damit Wartung und Prüfungsintervalle vermeiden. Auf Plastik wird verzichtet. Der Bauherrin ist der Bezug zur Natur wichtig. Brigitte Hilgenfeld versichert, dass der Bau nicht teurer ist als ein „normales“ Reihenhaus. Der Stuttgarter Architekt unterstreicht das. hb

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