Behinderte mit Artisten in der Manege

Gemeinsam mit Profis zeigten die Bewohner von „Maria Helferin“ ihr Können.

Leuth. Menschen, Tiere, Sensationen: Im Zirkuszelt auf dem Gelände von „Maria Helferin“ am ehemaligen Grenzübergang Schwanenhaus gab es am Samstag Außergewöhnliches zu sehen: eine Zirkus-Gala mit einem Mix aus professionellen Darbietungen und Vorführungen der behinderten Hausbewohner. Dazu kam das Pfarrorchester Leuth, das ehrenamtlich spielte. Das Spektakel wollten viele sehen: Das Zelt war restlos ausverkauft; es mussten sogar noch weitere Stühle herbeigeschafft werden.

Glückliche Eltern, fröhliche Gäste, begeisterte Kinder und angespannte Akteure erlebten ein zweistündiges Programm voller Akrobatik, Clownerie, Tierdressuren und Zauberei. Eine Woche lang hatten sich die Behinderten von „Maria Helferin“, Freunde aus Nettetal und Behinderte aus Partnergruppen aus der Region auf die Vorführung vorbereitet.

Mit vielen bunten Seifenblasen eröffnete Lars das Programm. Benjamin, Heidi, Sofia und Sascha balancierten, bevor „Angelo“ mit Akrobatik auf fünf Stühlen manchem dem Atem stocken ließ. Es folgten Ulrike, Klaus, Ria und Sascha mit einer Lama-Dressur. Sie zeigten keine Angst vor den großen Tieren.

Doch auch kleine Tiere beeindruckten: Sascha, der aufgrund seiner Behinderung liegend in die Manege gerollt wurde, ließ eine Maus über kleine Hindernisse springen — und über sein Gesicht und seine Arme laufen. Nach jedem Sprung lächelte Sascha und das Publikum applaudierte. „Hoffentlich bin ich im nächsten Jahr weder dabei. Es macht so viel Spaß“, sagte Sascha nach der Vorführung.

Nach der Pause gab es für die Akteure den ersten Tusch: Ein Dutzend Behinderte balancierten mit Tellern auf Stangen, auf Leitern und Stühlen. Als danach Bettina, Dagmar und Claudia zwei kleine Esel durch die Manege führten, sie über Stangen hüpfen ließen, da hielt es viele nicht mehr auf ihren Sitzen. Bei Partystimmung und Disko-Musik wurde schließlich in der Manege gefeiert und getanzt, bevor „Ali Bengali“ die Gala mit einer buchstäblich feurigen Darbietung beendete.

Martina Wisdorf, Direktorin von „Maria Helferin“: „Unsere Leute genießen es. Der Zirkus ließ uns alle in eine Fantasiewelt eintauchen.“ lg

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