Bahnhof Kaldenkirchen: Nachtexpress hält sich nur ein halbes Jahr

Die Nachfolge-Disko des Baca im Bahnhof Kaldenkirchen ist geschlossen.

Kaldenkirchen. Aus und vorbei: Nach dem Ende der legendären Disko Baca im Kaldenkirchener Bahnhof letzten Herbst lief der Betrieb unter dem Namen Nachtexpress mit neuem Pächter weiter. In letzter Zeit jedoch kochten Gerüchte hoch, die jetzt Pächter und Besitzerin bestätigten: Die Disko bleibt geschlossen.

„Zurzeit nicht abrufbar“ ist die Homepage vom Nachtexpress. Was bedeutet: Die Disko gibt es nicht mehr. Pächter Frank Lex, der in Köln das Eventlokal Rheinterrassen betreibt, nannte auf Nachfrage als Grund der Schließung „Unwirtschaftlichkeit“ — die Disko sei zum Zuschussgeschäft geworden. Probleme freilich gab es schon vor dem Start. Als im September 2012 Besitzerin Silke Langner auf der Party zum 30. Disko-Geburtstag das Ende des Baca verkündete, standen die neuen Pächter schon auf der Matte. Sie wollten die Tradition unter zeitgemäßen Bedingungen weiterführen: „Ein Floor war für alternative Rockmusik, doch das kam bei den anderen Gästen nicht an“, erklärte Lex.

Die Eröffnung selbst musste um Wochen auf Ende November verschoben werden: „Nicht vollständig“ waren die Konzessionsunterlagen, so damals die Begründung der Stadt Nettetal. Aus Köln drangen Gerüchte über Unzuverlässigkeiten bei Lex’ Geschäften.

Als dann am Eröffnungsabend 200 Gäste wegen Überfüllung keinen Einlass fanden, fing der Ärger an: „Viele der Enttäuschten haben seitdem auf Facebook Stimmung gegen uns gemacht“, behauptet Lex. Sein Kompagnon Ali Karatas gab schon Anfang Mai zu: „Der Laden läuft nicht gut, man hängt uns ein schlechtes Image an.“ Das von ihm im Bahnhof im April eröffnete Bistro „Speisewagen“ ist übrigens auch schon wieder dicht. „Wir haben zwar auch Fehler gemacht, aber der Laden wird einfach nicht gebraucht, hier gibt’s schließlich die Diskos Kings und Brösel“, meinte Lex. Das sah Besitzerin Langner anders: „Ich bin froh, dass es jetzt vorbei ist, da hätte man wirklich mehr draus machen können.“

Langner will nun in Eigenregie am 20. Juni die Vorabi-Fete des Werner-Jaeger-Gymnasiums durchführen: „Das habe ich versprochen.“ Weitere Pläne ließ sie offen: „Es gibt für mich drei Optionen: verkaufen, verpachten oder selber weiter führen.“

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