Bauprojekt auf Taubenberg Aussichtsturm wird erneuert

Hinsbeck. · Wegen einer Sanierung ist der Turm auf dem Taubenberg gesperrt. Unter anderem wird ein Balken ausgetauscht.

 Dietmar Tillmanns (l.) und Michael Rauterkus stehen neben dem Balken, der einen Brandschaden hat.

Dietmar Tillmanns (l.) und Michael Rauterkus stehen neben dem Balken, der einen Brandschaden hat.

Foto: Emily Senf

Wer seinen Blick über das Grenzland schweifen lassen möchte, hat derzeit am Aussichtsturm auf dem Taubenberg in Hinsbeck kein Glück. Der fast 30 Meter hohe Turm, von dem aus Besucher an guten Tagen über die Krickenbecker Seen bis in die Niederlande gucken können, ist seit Montag geschlossen. Wegen sogenannter Ertüchtigungsarbeiten ist er mit einem Bauzaun abgesperrt, unter anderem wird ein Balken ausgetauscht. Lange aber sollen die Menschen nicht am Boden bleiben müssen. Ab Donnerstag, 29. August, soll der Aussichtsturm wieder uneingeschränkt begehbar sein.

Eine längere Sperrung des
Turms soll vermieden werden

Der 1971 gebaute und später um gut 13 Meter erhöhte Turm wird bei einer jährlichen Begehung auf seine Standsicherheit geprüft. Oftmals würden dabei Kleinigkeiten festgestellt, die im laufenden Betrieb ausgebessert werden könnten, berichtet der zuständige Architekt Dietmar Tillmanns vom Nettebetrieb. Dann müsse beispielsweise am Geländer eine Schraube nachgezogen werden oder Ähnliches. Nun aber habe man ein paar Maßnahmen gesammelt und wolle diese innerhalb von gut anderthalb Wochen abarbeiten, berichtet der Erste Beigeordnete Michael Rauterkus bei einem Besuch am Turm. Ziel sei es, eine längere Sperrung zu vermeiden.

Am Mittwochvormittag sind die für die Sanierungsarbeiten zuständigen Mitarbeiter damit beschäftigt, einen Balken zu entfernen und durch einen neuen zu ersetzen. Wegen einer Brandstelle durch Vandalismus war der alte Balken seit 2016 wiederholt bei der Begehung aufgeführt worden, nun hängt er an einer Kette und wird langsam herabgelassen. Der neue Balken ist aus Lärchenholz, 5,37 Meter lang und gut 350 Kilogramm schwer. „Lärche ist haltbar“, sagt Tillmanns. Der Rest des Turms bestehe hauptsächlich aus Fichten- und Tannenholz. Dazu werden dieser Tage die Unterlegscheiben einiger Schrauben ausgetauscht, auf denen sich Flugrost gebildet hat. Rund 10 000 Euro sollen die Arbeiten insgesamt kosten.

Ludger Klaumann, der mit seiner Straelener Tischlerei einige der Arbeiten durchführt, begleitet auf dem Weg nach oben. Damit der betroffene Balken gefahrlos entfernt werden kann, musste die Gewichtsverteilung so ausgeglichen werden, dass die Konstruktion vorübergehend auch ohne den Balken hält. Klaumann ist zufrieden: „Es ist nicht einen Millimeter gesackt“, sagt er. Der Heronger ist überrascht, wie viele Menschen täglich zum Turm kämen und nach oben wollten. „Es waren welche extra aus Gelsenkirchen und Duisburg hier“, berichtet er. Die Stadtverwaltung veröffentlichte erst am Mittwoch eine Mitteilung zur Sperrung.

Der Turm war als Aussichts- und Feuerwachturm errichtet worden. Damals war er 15,8 Meter hoch, 79 Stufen führten bis oben. Durch einen Brand und Vandalismus wurde er jedoch stark beschädigt und war zeitweise wegen Baufälligkeit gesperrt. Vor allem durch das Engagement der Mitglieder des Verkehrs- und Verschönerungsvereins Hinsbeck wurde der Turm wiederhergestellt, auf 28,8 Meter erhöht und 2005 feierlich eröffnet. Nun müssen die Besucher bis ganz nach oben 137 Stufen überwinden, dafür haben sie einen Blick, den sie vom früher höchsten Punkt heute nicht hätten. „Die Bäume drumherum sind ja viel höher als früher“, sagt Rauterkus und blickt auf das Krickenbecker Schloss. „Es ist gut, dass die Erweiterung damals gemacht wurde.“

Denn der Turm sei wichtig für den Tourismus, auch hinsichtlich des geplanten Kletterwalds, der von den Süchtelner Höhen nach Hinsbeck ziehen soll – wieder eine Attraktion mehr. „Wir müssen den Leuten ja auch was bieten“, sagt Rauterkus. Die Feuerwehr nutzt den Turm zwar seit vielen Jahren nicht mehr für die Waldbrandsicherung, ganz aufgegeben hat sie ihn aber auch nicht: „Hier finden noch Übungen der Feuerwehr statt“, sagt Architekt Tillmanns.

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