„Hier gibt es ganz viel Bildung fürs Leben. Und die Bio-AG vom Werner-Jaeger-Gymnasium verbindet die schulische Bildung mit der durch die Natur”, sagt Nettetals Bürgermeister Christian Wagner. Auch Josef Tumbrinck spricht von einem „außerschulischen Lernstandort”.

Ziel der Einrichtung ist es, sowohl den Naturschutz durch Aktionen zu unterstützen, als auch die Natur den Menschen näher zu bringen. Das fängt mit der Familiengruppe schon bei den ganz Kleinen an. „Wir haben schon Zweijährige als Besucher auf unserem Hof”, sagt Wiebke Esmann, Leiterin des Naturschutzhofes. Im vergangenen Jahr gab es insgesamt 25 000 Gäste.

„Hier sind alle Ideale meines Vaters vertreten: der Umweltschutz, es gibt viele Angebote für die Jugend, und wirklich jeder ist willkommen. Der Hof hat den Preis verdient”, freut sich Marion Mittag, die Tochter von Hermann Klingler. Von ihr gab es zusätzlich zum Preis noch einen Umschlag für die Jugendlichen: „Davon könnt ihr euch etwas Nützliches anschaffen, oder euch einfach auch einen schönen Tag machen.”

„Angefangen hat alles mit der ,Roten Liste’ mit ausgestorbenen und bedrohten Tierarten”, erinnert sich der frisch pensionierte Lehrer Ludwig Halberstadt: „Wir haben in Geschäften nachgefragt, ob wir Plakate über das Thema aufhängen dürfen — und 25 haben mitgemacht.” Lange Zeit war der Regenwaldschutz ein großes Thema. Einige Hektar wurden gekauft, um ihren Erhalt zu sichern. Heutzutage steht unter anderem der Klimaschutz im Mittelpunkt.

„Außerdem führen wir Ernten durch und setzen uns für den Tierschutz ein. Bei unserem neuen Projekt entwickeln wir ein Computerspiel, bei dem man online den Naturschutzhof erkunden kann”, erzählt Dominic Muhr. Der 14-Jährige geht in die achte Klasse des Werner-Jaeger-Gymnasiums und war in der Bio-AG. „Auf unsere kleine, bescheidene Weise haben wir immer etwas unternommen”, sagt Halberstadt. sj