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Asylbewerber: Probleme mit Unterkünften
In einem schlechten Zustand sind die Container für Asylbewerber. Die Politik macht der Stadt Druck, eine Lösung zu finden.
Nettetal. Angestoßen auch von einem Brief der evangelischen Kirchengemeinde Lobberich-Hinsbeck und des Flüchtlingsrates NRW beschäftigt sich die Stadtverwaltung in Nettetal mit der Unterbringung von Asylbewerbern. Von Kirche und Flüchtlingsrat werden besonders die Verhältnisse im Wohncontainer am Caudebec-Ring 37 kritisiert (die WZ berichtete).
Im Sozialausschuss hat Dezernent Armin Schönfelder das Thema vorgestellt. Der Eindruck, das Thema werde vernachlässigt oder es würden dort menschenunwürdige Verhältnisse herrschen, sei falsch, so Schönfelder. Aber es gebe Handlungsbedarf.
Das liege auch am baulichen Zustand der mehr als 20 Jahre alten Container. Die Trinkwasseranlage entspreche nicht den „allgemein anerkannten Regeln der Technik“. Trinkwasseranlage und sanitäre Einrichtungen müssen saniert werden; Kosten: 25 000 Euro. Das Gesundheitsamt habe sich die Wohnräume mit Blick auf Schimmel genau angesehen. Der Bericht stehe noch aus. Zudem seien Arbeiten am Dach notwendig.
„Die Neigung, in die alten Container zu investieren, ist bei der Verwaltung nicht groß“, erklärte Schönfelder. Daher laufe es wohl auf zwei Möglichkeiten hin-aus: Anschaffung eines neuen Wohncontainers oder die Unterbringung von Asylbewerbern in Wohnungen. In der Sitzung des Sozialausschusses im Herbst würden genaue Analysen und Zahlen vorliegen, so Schönfelder.
„Das ist uns zu wenig. Da ist Eile geboten“, sagte Wili Pollmanns (CDU). Er bat um Fakten für eine Entscheidung im nächsten Haupt- und Finanzausschuss im Juni. Dem stimmten die anderen Fraktionen zu — außer der FDP. Die sieht keine Eile. „Eine Gesundheitsgefährdung liegt nicht vor“, erklärte Schönfelder. Aber die Verwaltung werde alles geben, damit der Hauptausschuss das Thema angehen könne.
Die Stadt rechnet damit, dass in diesem Jahr noch 40 bis 50 Flüchtlinge zugewiesen werden. Die Zahlen seien deutlich gestiegen: 2007 waren es noch zwölf Personen, 2012 schon 37. In diesem Jahr sind bereits elf neue Flüchtlinge in Nettetal aufgenommen worden. Aktuell gibt es 93 Asylbewerber.
