Leuth Anwohner fordern Kontrollen gegen Raser am Frenkenweg

Leuth. · Wegen der Sperrung der Leuther Dorfstraße wird der Verkehr umgeleitet.

 Die Anwohner (v.l.) Hans Funken, Johannes Wolters und Ulrich Lorley hoffen, dass sich der Verkehr auf dem Frenkenweg bald wieder beruhigt.

Die Anwohner (v.l.) Hans Funken, Johannes Wolters und Ulrich Lorley hoffen, dass sich der Verkehr auf dem Frenkenweg bald wieder beruhigt.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Mit hoher Geschwindigkeit brettert der dunkle Jeep mit Münsteraner Kennzeichen auf dem Frenkenweg heran. „Der ist viel zu schnell, und ich wette, der achtet nicht auf die Vorfahrt“, mutmaßt Hans Funken. Tatsächlich bremst der Fahrer an der Ecke zum Schopspad nicht ab, düst einfach weiter, obwohl hier rechts vor links gilt. Funken schüttelt den Kopf: „Seit die Dorfstraße in Leuth gesperrt ist, rasen alle hier über den Frenkenweg, kaum einer hält sich an Tempo 30, keiner tut was dagegen, ein Wunder, dass noch nichts passiert ist.“ Zusammen mit seinen Nachbarn fordert er deshalb: „Kontrollen und Blitzer!“

Innerhalb weniger Minuten fahren elf Autos auf dem Frenkenweg in Richtung der Kreuzung Locht, sechs rasen augenscheinlich viel zu schnell durch die Tempo-30-Zone, missachten die Vorfahrt. „Die anderen sind Einheimische, die kennen sich hier aus“, sagt Funken (82). Sein Nachbar Johannes Wolters (78) sorgt sich: „Manche brettern hier, als ginge es darum, Rentner totzufahren“, sagt er. Zudem habe der Lkw-Verkehr zugenommen, und auch Linienbusse würden über den Frenkenweg umgeleitet. Wolters: „Krach, Raserei, vor allem morgens traut man sich kaum über die Straße, und wenn jetzt nach den Ferien auch noch die Schulkinder hier unterwegs sind, ist’s mordsgefährlich.“

Angefangen habe alles im Juni, erzählen die beiden Anwohner: Damals wurde die Dorfstraße gesperrt, die Straßendecke aufgerissen, weil die Stadtwerke neue Versorgungsleitungen verlegen. Durchgangs- und Busverkehr werden weiträumig umgeleitet, unter anderem über den Frenkenweg mit vielen Ein- und Mehrfamilienhäusern sowie Wohnblocks. Für die Zeit der Baumaßnahmen weisen Schilder absolutes Halteverbot aus. „Weil hier keine Autos mehr parken, wirkt der Frenkenweg wie eine Durchgangsstraße, das verführt zur Raserei“, vermutet Wolters.

Dabei hat im Prinzip alles seine Ordnung, wie Monika Ioannidis von der Nettetaler Stadtverwaltung erläutert. Der Verantwortliche für die Baumaßnahme, in diesem Fall die Stadtwerke Nettetal, mache üblicherweise Vorschläge für Umleitungen, über die dann die Stadt in Abstimmung mit der Polizei entscheide. Weil auch Busse die Umleitungen nutzen, ist laut Ioannidis ein Halteverbot notwendig. „Wenn dort geparkt wird, gibt es für den Bus kein Durchkommen“, sagt sie. Falschparker riskieren Knöllchen, denn wegen „Beschwerden aus der Anwohnerschaft“, so Ioannidis, kontrolliere der Außerdienst dort im Rahmen von „Schwerpunktmaßnahmen“. Dringlicher allerdings scheint den Anwohnern, der Raserei ein Ende zu bereiten.

„Wir können nur schätzen, aber man merkt, dass viele deutlich schneller als die erlaubten 30 fahren“, ist sich Funken sicher. Hinzu komme die gefährliche Ecke Frenkenweg/Schopspad. „Hier hat es ein paar Mal fast gekracht“, hat Ulrich Lorley (68) beobachtet. Er wohnt am Schopspad und ihn ärgern auch die vielen Lastwagen.

Ein Ende des Ärgers ist nicht in Sicht. Zwar werden die Baumaßnahmen auf der Dorfstraße laut Sigrid Rautenberger von den Stadtwerken „voraussichtlich in der ersten Septemberwoche beendet“. Doch daran schließen sich Arbeiten „im Bereich der Kreuzung Dorfstraße, May und Heronger Straße“ an – sowie städtische Baumaßnahmen am Petershof, alle mit entsprechender Umleitung. Umso mehr drängen die Anwohner des Frenkenwegs auf Geschwindigkeitskontrollen.

Der Kreispolizeibehörde Viersen jedoch ist „eine besondere Raserproblematik auf dem Frenkenweg nicht bekannt“, so Sprecherin Antje Heymanns. Unfälle habe es dort zwar nicht gegeben, aber die „Kollegen des Verkehrsdienstes werden sich in den nächsten Tagen um die Örtlichkeit kümmern und Nachschau halten“. Darauf bauen Funken und seine Nachbarn: „Wir wünschen uns doch nichts mehr als ein bisschen Ruhe und Sicherheit.“

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