Künstlicher Winter für längere Erdbeersaison

Durch Stroh sollen die Pflanzen vor Sonneneinstrahlung geschützt werden.

Niederrhein. Derzeit sind viele Erdbeeranbauer damit beschäftigt, ihre Erdbeeren mit Stroh abzudecken — was nicht etwa die Kälte abhalten soll, wie mancher vielleicht vermutet. „Es dient nicht dazu, die Erdbeeren vor Frost zu schützen“, erklärt Paul-Christian Küskens, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Krefeld-Viersen. „Vielmehr wird schon jetzt der Erntezeitpunkt nach hinten verlegt.“

Und so funktioniert’s: Durch das Stroh gelangen Sonneneinstrahlungen und wärmere Temperaturen nicht an die Erdbeerpflanzen. Dadurch wird der Winter für die Erdbeeren künstlich verlängert. „Die Erdbeerpflanzen treiben nach dem Abnehmen der Strohabdeckung dann deutlich später aus als die Pflanzen, die nicht abgedeckt worden sind“, sagt Küskens. Damit verzögere sich auch die Blüte und die Ernte der reifen Erdbeeren. So gelinge es den Erdbeeranbauern, die Saison zu verlängern. Ab Mai könnten Verbraucher wieder Erdbeeren aus dem Rheinland kaufen.

Nach Angaben der Kreisbauernschaft werden in Nordrhein-Westfalen auf rund 2550 Hektar Erdbeeren angebaut. Das ist die Zahl für 2010. Im vergangenen Jahr war die Anbaufläche im Freiland damit um 1,4 Prozent größer als im Vorjahr. Der Schwerpunkt liegt im Rheinland, in dem auf rund 1550 Hektar angebaut wird. Jeder Bundesbürger verzehrt im Durchschnitte etwa drei Kilogramm pro Saison.

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