Kreis Viersen: 1,3 Millionen Quadratmeter mehr Wald

In den vergangenen zehn Jahren hat die Waldfläche in den fünf Kommunen zugenommen. Das geht aus einem Bericht des Umweltministeriums hervor.

Kreis Viersen: 1,3 Millionen Quadratmeter mehr Wald
Foto: Busch

Kreis Viersen. Trotz der Ausweisung neuer Wohngebiete, dem Bau von Straßen und der Konkurrenz zu landwirtschaftlicher Nutzung von Äckern — der Anteil des Waldes an den Flächen der Städte und Gemeinden im Westkreis ist in den vergangenen zehn Jahren kräftig gewachsen — um 1,3 Millionen Quadratmeter. Den höchsten Waldbestand hatte zu Jahresbeginn die Gemeinde Niederkrüchten — mit insgesamt 2950 Hektar Waldgebiet. Das macht 44 Prozent der Fläche der Gemeinde aus.

Aus dem gestern von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) vorgestellten Waldinventurbericht geht hervor, dass der Waldanteil im NRW-Schnitt bei 27 Prozent liegt. Nordrhein-Westfalen sei im Vergleich zu anderen Ländern eher waldarm, sagte Remmel zu den Ergebnissen der zweiten landesweiten Waldinventur. Im bundesweiten Vergleich stehe jedem Bürger statistisch gesehen fast dreimal so viel Wald zur Verfügung wie den Menschen in NRW. „Deshalb wollen wir den Waldanteil in NRW weiter erhöhen“, sagte der Umweltminister.

In den Kommunen des Westkreises ist der Waldanteil in den vergangenen zehn Jahren um 1,4 Prozent gestiegen. Bis auf Brüggen verzeichneten alle Kommunen Zuwächse, den prozentual höchsten die Stadt Viersen. Der Waldanteil kletterte dort von 10,1 auf 10,7 Prozent, die Waldfläche vergrößerte sich um gut 50 Hektar — ein Zuwachs von 5,8 Prozent. Die Kreisstadt verfügt damit aktuell über 973 Hektar Wald. Noch weniger hat nur die Stadt Schwalmtal: 937 Hektar (plus 5,2 Prozent gegenüber 2006). In Nettetal kletterte der Waldbestand um 2,7 Prozent auf 1511 Hektar, in Brüggen ging er um 0,6 Prozent auf 2855 Hektar zurück.

Für die Bestandsaufnahme des Waldes in NRW hatten die Forstbehörden mit mehr als 9000 Stichproben den Baumbestand gezählt und vermessen. Wichtiges Ergebnis: Der Anteil der Laubbäume wächst. Die dominierende Baumart ist zwar weiterhin die Fichte, Laubbäume machen aber inzwischen 58 Prozent des Bestandes aus. Dies sei auf einen Umbau der Waldstruktur nach dem verheerenden Sturm Kyrill aus dem Jahr 2007 zurückzuführen, heißt es in dem Bericht. So soll es auch weitergehen: Die mit 30 Prozent immer noch dominierende Fichte soll deutlich häufiger als bisher durch die als sturmfester geltende Douglasie ersetzt werden.

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