Radverkehr : Initiative reagiert auf Radverkehrskonzept
Kempen. Kempener Aktivisten orientieren sich an der niederländischen Fahrradstadt Houten.
Bislang haben sich Vertreter der Bürgerinitiative „Fahrradstadt Kempen“ skeptisch geäußert, ob das neue Radverkehrskonzept, das noch in diesem Jahr vom Kempener Stadtrat verabschiedet werden soll, weit genug geht. Die Initiative möchte dem Radverkehr Vorrang vor Autos einräumen, die Thomasstadt zu einem Leuchtturmprojekt ähnlich der niederländischen Stadt Houten machen. Jetzt haben sich Mitglieder der Initiative in einer „Zukunftswerkstatt Radverkehr“ mit den Ideen der Planer intensiv auseinandergesetzt.
Gisela Ditzen, Sprecherin der Initiative, zeigte Fotos von gefährlichen Radverkehrssituationen, kurz vor acht Uhr auf der Berliner Allee. „Allen wurde sofort klar, dass sowohl die Breite des Bordsteinradwegs als auch die Dichte des Autoverkehrs zu dieser Tageszeit untragbar sind“, so Ditzen. Eine auch von der Politik angestrebte Tempoverringerung und sogar die Öffnung der Straße für Fahrradfahrer könne aber nur der Anfang sein. Das Verkehrsaufkommen insgesamt müsse verringert werden.
Für Kempen-West brauch es ein zonenkonzept, so die Initiative
Kritisch sieht die Initiative weiterhin den zu erwartenden zusätzlichen Verkehr des geplanten Wohngebiets Kempen-West. Dazu müsse „dringend ein neues komplettes Verkehrskonzept erarbeitet werden“. Sogenannte Big Blocks, wie von den Freien Wählern vorgeschlagen, würden zwar als ein für Großstädte interessantes Konzept angesehen, „aber für Kempen ist ein Zonenkonzept wie in Houten deutlich sinnvoller, war der einhellige Tenor“, so Ditzen.