Zehn Jahre Villa Basels Die Villa Basels feiert das zehnjährige Bestehen

Kempen. · 2009 wurde die Wohngemeinschaft für Senioren im Kempener Süden gegründet, die von einer Stiftung getragen wird.

 Auch wenn jeder Bewohner seinen eigenen Rückzugsraum hat, gibt es auch gemeinsame Stunden wie regelmäßige Kaffeerunden.

Auch wenn jeder Bewohner seinen eigenen Rückzugsraum hat, gibt es auch gemeinsame Stunden wie regelmäßige Kaffeerunden.

Foto: Wolfgang Kaiser

In Kempens Süden liegt an der St.-Peter-Allee die Villa Basels. Im Sommer 2009 zogen hier die ersten Mieter ein. Ziel war es, für ältere Bürger eine neue Wohnmöglichkeit zu schaffen. Jeder Hausbewohner lebt in seiner eigenen Wohnung, gleichzeitig wird aber Betreuung in Form einer Alltagsassistenz sowie einer Nachtbereitschaft für Notfälle angeboten.

Insgesamt gibt es im Erdgeschoss und in der ersten Etage jeweils sechs Wohnungen. Hinzu kommen im Dachgeschoss noch einmal frei finanzierte Wohnungen.

Nach dem ursprünglichen Konzept sollen die Bewohner hier selbstständig leben können, gleichzeitig über die Nutzung der Gemeinschaftsräume, aber auch innerhalb des Hauses, soziale Kontakte pflegen können. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, gemeinsam zu kochen.

Der Pflegebedarf der Bewohner stieg im Laufe der Zeit

Dies werde allerdings immer weniger genutzt, berichtet Geschäftsführer Jürgen Brockmeyer von der Stiftung des Hospitals zum Heiligen Geist, die neben den beiden Altenheimen Von-Broichhausen-Stift und St.-Peter-Stift auch die Villa Basels managt. Viele Bewohner des Hauses nutzen lieber die Angebote von Dienstleistern. Die Stiftung führt das Haus gemeinsam mit der Stadt Kempen als Wohnungsanbieter und dem Kreis Viersen als Kostenträger. Zudem besteht für das Pflegeangebot eine Kooperation mit der Rheinischen Gesellschaft für Innere Mission und Hilfswerk für den Pflegedienst. Zum Konzept gehören auch Planung und Beratung für die Bewohner bei Pflege von Wohnung und Kleidung. Außerdem gibt es Anregungen zur Tagesstrukturierung, Freizeitgestaltung oder auch Unterhaltung.

Mittlerweile hat sich allerdings der Bedarf der Bewohner geändert. „Das liegt auch an demenzziellen Veränderungen unserer Bewohner, aus dem sich ein erhöhter Pflegebedarf ergibt. Daher wurden nun die Wohngemeinschaften der beiden öffentlich geförderten Etagen zusammengelegt“, berichtet Brockmeyer. Sämtliche Angebote werden von der Sozialpädagogin Sabine Sandmann organisiert. Sie verfügt über langjährige Erfahrung in diesem Bereich, wie auch die anderen hauptamtlichen Betreuungskräfte ebenfalls über große Erfahrung verfügen.

Vergeben werden die Wohnungen über die Stadt Kempen. Deren Seniorenberatung bietet interessierten Bürgern Beratung an. Der Mietvertrag wird mit der Maria-Basels-Stiftung geschlossen, diese wird durch die Stadt vertreten. Der Betreuungsvertrag wird mit der Hospital-Stiftung geschlossen. Zusätzliche Kosten entstehen den Mietern wie in jeder Wohnung für die üblichen Nebenkosten. Außerdem wird eine Pauschale für die Betreuung im Haus fällig.

Brockmeyer: „Je nach den individuellen Voraussetzungen übernehmen Teile der Kosten die Pflegeversicherung, oder man kann Mittel im Rahmen der Grundsicherung beantragen.“ In Kooperation mit der Hospital-Stiftung werden gegebenenfalls auch Gespräche über erforderliche Pflegemaßnahmen geführt. Der Pflegedienst übernimmt die Beratung über die Kosten der pflegerischen Betreuung. Hier haben sich zuletzt Änderungen in der Sozialgesetzgebung ergeben. So mussten sich die jetzigen Bewohner des Hauses damit abfinden, dass ihre Eigenanteile für die pflegerische Betreuung stiegen.

Ein wichtiger Bestandteil ist auch die Mitwirkung der Bewohner an der Weiterentwicklung des Konzepts. Sie geben sich selbst die Hausordnung zur Nutzung der gemeinschaftlich genutzten Räume. Außerdem wählen sie aus ihrer Mitte einen Sprecher. Zur Mitwirkung gehört auch, dass die Bewohner gemeinsam über den monatlichen Beitrag für gemeinsames Kochen entscheiden.

Ebenso gehört dazu, zu entscheiden ob und in welcher Höhe Rücklagen für eventuelle Neuanschaffungen oder Instandsetzungen geschaffen werden. Auch haben die Mieter ein Mitspracherecht bei der Auswahl neuer Mitbewohner. Gerade dieses Mitspracherecht kommt bei den Bewohnern der Villa Basels und deren Angehörigen gut an.

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