„Zanger“: Die Kosten steigen um 410 000 Euro

Die Kanal- und Straßenbauarbeiten sollen statt 740 000 nun 1,15 Millionen Euro kosten. Die Verwaltung bekam vom Rat grünes Licht.

Tönisberg/St. Hubert. Für die Straßen- und Kanalbauarbeiten im geplanten Baugebiet „Auf dem Zanger“ muss die Stadt Kempen deutlich tiefer in die Tasche greifen als geplant. Der Technische Beigeordnete Marcus Beyer überraschte am Dienstag in der Ratssitzung mit einer entsprechenden Tischvorlage: Statt 740 000 Euro sollen die Arbeiten nun etwa 1,15 Millionen Euro sorgen. Der Stadtrat genehmigte dem Baudezernat die überplanmäßige Ausgabe von 410 000 Euro ohne Gegenstimme.

Das Tiefbauamt habe die Kosten für den Haushaltsplan 2018 als „deutlich zu positiv eingeschätzt“, wie Beyer (erst seit 1. April im Amt) nun in der Sitzung einräumte. Der Anstieg in der Kostenplanung hat laut Tischvorlage mehrere Gründe. Zum einen habe es mehrere kleinere Planungsänderungen gegeben. So sei nun eine höhere Zahl von Hausanschlüssen durch geänderte Grundstücksaufteilungen vorgesehen. Ferner hätten sich Preissteigerungen ergeben, weil die Auslastung der Baufirmen derzeit deutlich höher ist als zum Zeitpunkt der ursprünglichen Kostenschätzung. Größtenteils seien jedoch „nicht ausreichend berücksichtigte Kosten in der ursprünglichen Berechnung bei den Bodenbewegungen, Auffüllungen, Entsorgungen sowie den Wasserhaltungs- und Verbauarbeiten“ für den Anstieg verantwortlich.

Auf Nachfrage machten Dezernent Beyer und Bürgermeister Volker Rübo deutlich, dass die Mehrausgaben durch Grundstücksverkäufe und die Umlage auf die Eigentümer refinanziert werden. Der städtische Haushalt werde also letztlich nicht höher belastet. Die Stadt müsse aber nun in Vorleistung gehen.

Die Stadt Kempen will das St. Huberter Baugebiet, in dem Einfamilien-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser entstehen sollen, noch in diesem Jahr erschließen. Diskutiert wird über das Gebiet schon viele Jahre. Zuletzt war es zu Verzögerungen gekommen, weil Anwohner der Straße „Auf dem Zanger“ gegen die geplante Erschließungsregelung protestierten. Deshalb hatte die Stadt das Vorhaben noch einmal genau prüft, blieb aber letztlich bei den Planungen. Die Anwohner behalten sich weiterhin rechtliche Schritte vor. tkl

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