WZ-Serie zur Landwirtschaft : Landwirtschaft in Kempen: Bei Tölkes lernt der Nachwuchs
Kempen WZ-Besuch an der Butzenstraße: Kempener Hof ist ein zertifizierter Ausbildungsbetrieb.
Jugendliche aus Westfalen, die beim Stadt-Land-Austausch mitgemacht haben, haben für ihn den Anstoß gegeben, junge Menschen in der Landwirtschaft auszubilden, sagt Heinz-Wilhelm Tölkes. Darum habe er sich entschieden, den Köpershof an der Butzenstraße mit seiner Schweinezucht und -mast zu einem Ausbildungsbetrieb zu machen. „Die Jugendlichen aus Westfalen saßen bei uns mit am Tisch, hatten Familienanschluss und wir alle sehr viel Spaß“, erinnert sich Claudia Tölkes. Und das sei heute mit den Auszubildenden noch genauso.
Doch bevor das Unterfangen im Jahr 2005 losgehen konnte, musste zunächst der Betrieb „Azubi-tauglich“ gemacht werden. Sprich: Landwirt Tölkes hat an der Fachhochschule in Soest den Ausbildungsschein gemacht. „Wir könnten die dreijährige Ausbildung komplett durchziehen“, sagt der 45-Jährige. Sauenmast und -haltung sowie Ackerbau mit Kartoffeln, Kohl, Rote Beete, Weizen und Mais erfüllen die von der Landwirtschaftskammer verlangten Voraussetzungen (die WZ berichtete). Doch die meisten wollten noch einen anderen Betrieb kennen lernen. Die sei auch eine Empfehlung der Kammer.
Bisher hatte Familie Tölkes Azubis aus Münster, Düren, dem Kreis Mayen-Koblenz, Lobberich, Tönisberg und aus der direkten Nachbarschaft. Die meisten hätten sich schon im Vorfeld mit dem Thema Landwirtschaft beschäftigt. „Außerdem arbeiten sie ein bis zwei Tage auf Probe“, fügt Claudia Tölkes an. Aber es sei „hartes Brot“ für die Jugendlichen, die ihren Körper nach der Schulzeit auf „Vollpower“ umstellen müssten, so Tölkes. „Um 6.30 Uhr geht der Tag los. Mit einem gemeinsamen Frühstück.“ Und der Tag kann schon mal länger dauern, wenn beispielsweise die Beregnungsanlage nachts umgestellt werden müsste. „Aber dafür können die jungen Leute zwischendurch mal in den Pool springen und eine längere Pause machen“, sagt Claudia Tölkes.