Wie wird die Pflege sichergestellt?

Immer mehr Senioren brauchen Hilfe. Die Politik ist gefragt: Was ist in Kempen, St. Hubert und Tönisberg geplant?

Wie wird die Pflege sichergestellt?
Foto: Friedhelm Reimann

Kempen. Die Gesellschaft wird älter — der demografische Wandel ist für alle Kommunen die wohl größte Herausforderung. Auch für Kempen. Die Pflege älterer Menschen muss sichergestellt werden. Ein spezielles Problem in Kempen: Bis 2018 muss das Von-Broichhausen-Stift seine Zwei-Bett-Zimmer reduzieren und umgebaut werden. Neue Pflegeplätze sollen in einem Seniorenheim auf dem Gelände des Krankenhaus-Parkplatzes, Berliner Allee/Ecke Mülhauser Straße, geschaffen werden. Dann hätte Kempen inklusive des St. Peter-Stifts drei Altenheime. Zusätzlich wird in St. Hubert, Am Beyertzhof, eine Einrichtung gebaut. Auch wenn sich Anwohner noch rechtlich gegen die geplante Zufahrt wehren.

Aber: Reicht das alles aus? Deshalb hat die WZ die im Rat vertretenen Parteien und Wählergemeinschaften gefragt: Welche Ideen haben Sie, um eine ausreichende Versorgung von pflegebedürftigen Menschen in Kempen, St. Hubert und Tönisberg sicherzustellen? Die Antworten gibt es im Wahlcheck der WZ am Donnerstag.

„Ambulant vor stationär — mit diesem Ziel wollen wir über ein abgestuftes Hilfsangebot sicherstellen, dass Menschen im Alter möglichst in ihrer Wohnung, zumindest aber in ihrem Wohnumfeld verbleiben können. Wir wollen wohnortnahe Netze zur Hilfe aufbauen, mehr seniorengerechte Wohnungen, Pflegewohngruppen und letztlich wohnortnahe, kleingliedrige Pflegeeinrichtungen schaffen.“

„In diesem Bereich ist einiges im Wandel. In der letzten Zeit hat das Bedürfnis der älteren Menschen in der eigenen Wohnung zu verbleiben und dort gepflegt zu werden, zugenommen. Bei der Schaffung weiterer Einrichtungen darf aber die Trägervielfalt nicht weiterhin außer Acht gelassen werden.“

„Ambulant vor stationär: Senioren brauchen gezielte Hilfen, damit sie möglichst lange in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung bleiben können. Die Stadt sollte koordinierend tätig sein, die vorhandenen Ressourcen ausbauen und zum Beispiel die Senioreninitiative und Ehrenamtler auch finanziell unterstützen.

„Die Themen Kommunale Pflegeplanung und Wohnen im Alter gilt es in umfassende Quartierskonzepte umzusetzen. Kernpunkt des Quartierskonzepts ist die kleinräumige Organisation und Vernetzung von Angeboten und Hilfestellungen, damit ältere Menschen auf Dauer im vertrauten Wohnumfeld bleiben können.“

„Die Bürger müssen dort, wo sie Jahrzehnte gelebt haben, auch alt werden können: In allen Stadtteilen (Kempener Altenheime, Pilotprojekt Hagelkreuz, Beyertzhof St. Hubert, altengerechtes Wohnen in Tönisberg) soll der Bau seniorengerechter Wohnungen bis zum neuen Altenheim gefördert werden.“

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