Verkehrsverein Kempen Weihnachtliches Kabarett begeistert die Besucher

Kempen. · Matthias Reiter bot einen frech-satirischen Blick auf die besinnlichste Zeit des Jahres.

 Servierte „Glühwein spezial“: Matthias Reuter.

Servierte „Glühwein spezial“: Matthias Reuter.

Foto: Sebastian Moelleken

Kabarett und Comedy gehen mittlerweile zu jeder Jahreszeit. Einen frech-satirischen Blick auf die besinnlichste Zeit des Jahres bot der aus Oberhausen stammende Musik-Kabarettist Matthias Reuter am Samstagabend den rund 200 Gästen des Verkehrsvereins Kempen im Konferenzloft an der Wiesenstraße in Kempen. In seinem speziell auf die Weihnachtszeit zugeschnittenen Programm „Glühwein Spezial!“ nahm der 43-Jährige so manch Absonderliches in seinen Blick, den Blick eines Kindes aus dem Ruhrgebiet, wie immer wieder durchschimmerte.

In einem rasanten, atemlosen Mix aus Lyrik und Lied jagte der wortgewandte und hochmusikalische Künstler sein Publikum durch die „Schönsten Geschichten der Welt“ – nämlich die, „die einem sonst keiner erzählt“. Etwa über die familiäre Weihnachtsfeier bei Familie Reuter. Nicht einmal der musikalisch zweifelhafte Abgesang der ersten Strophe von „O Du Fröhliche“ kann aufgrund des undisziplinierten Verhaltens der Teilnehmer gelingen. Da gibt es Diskussionen über den Text, Mutter unterbricht durch Zwischenrufe („Die Ella, die hatte den Baum ja bis Lichtmess stehen“) und andere Familienmitglieder holen mal eben Getränke in der Küche.

Matthias Reuter ist studierter Germanist. Er erzählt von prügelnden Nikoläusen, Rentieren mit Blasenproblemen und dem St.-Martinsumzug einer Grundschule, der im Chaos endet. Als modernes Gesellschaftsdrama entfaltet sich der Chatverlauf in der elterlichen Whatsapp-Gruppe zur Vorbereitung einer „Urmel aus dem Eis“-Weihnachtsaufführung. Auch die immer zur Weihnachtszeit wiederkehrende Frage „Wer kricht dieses Jahr die Omma?“ gibt Anlass für eine humorige Geschichte.

Die Karten gehen in der
Regel „unter der Hand“ weg

Die Weihnachtsfeier des Verkehrsvereins Kempen gibt es seit sechs Jahren. Die meisten Karten würden „unter der Hand“ verkauft, erzählt Vorsitzender Jürgen Hamelmann. Das spricht für die Beliebtheit der Veranstaltung, die erstmals in den Räumen des Konferenzlofts stattfanden. Zum festen Ablauf des Abends gehören das Glühweintrinken zur Einstimmung und ein deftiges niederrheinisches Essen. Auch der Besuch des Nikolaus in Gestalt von Walter Simon ist fester Brauch. In den vergangenen beiden Jahren hatte die Feier auf Gut Heimendahl stattgefunden. Dort sei es von der Atmosphäre allerdings noch uriger gewesen, befand eine Besucherin – wenn auch weniger gut geheizt.

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