Weihnachten 2019: Jesus musste noch mit einer Krippe vorliebnehmen Im Schlaf die nötige Ruhe finden

Kempen. · Experte Sebastian Brunzema erklärt die neuesten Betten-Trends.

 Sebastian Brunzema ist Inhaber der „Lümmelwiese“.

Sebastian Brunzema ist Inhaber der „Lümmelwiese“.

Foto: Norbert Prümen

Das erste Bettchen von Jesus war bekanntermaßen eine profane Krippe. Ein hölzernes Gestell, das mit Heu aufgefüllt wurde, fertig. Auch wenn eine solche Liegestatt unter dem Gesichtspunkt „Naturmaterialien“ punkten könnte – modernen Anforderungen entspricht sie absolut nicht mehr.

Sebastian Brunzema ist Inhaber des Bettenhauses „Lümmelwiese“ in Kempen und kennt sich mit den aktuellen Trends bestens aus. Seit 16 Jahren führt er das Geschäft mit dem markanten Namen und Design an der Kerkener Straße in Kempen. Der Laden ist als Wohlfühlort konzipiert: Man schreitet auf einem grünen Rasen, aus dem kleine Kunst-Blümchen sprießen, die Wände sind himmelblau gestrichen, die Deckenlampen als Fenster in einen blauen Sommerhimmel mit weißen Wolken gestaltet.

Aber selbst wenn der Name es suggeriert: Auch auf einer noch so schönen Sommerwiese will der moderne Kunde nicht nächtigen. Der Trend geht zu immer mehr Komfort. Moderne Betten können zu luxuriösen Rückzugsorten vor der kalten, grauen und hektischen Außenwelt avancieren. Dabei sind den Preisen nach oben keine Grenzen gesetzt.

Steinharte Futons sind out – zum Glück, meint Sebastian Brunzema. Ein großer Trend waren in den vergangenen Jahren die pompösen und gewaltigen Boxspringbetten, die ursprünglich aus dem Hotelbereich kommen. Sie sind besonders weich, da auf die Matratze eine weitere Auflage, der so genannte Topper, aufgelegt wird. Brunzema führt auch Wasserbetten, auf 30 Grad vorgewärmt: „Das ist dann wie eine Wärmflasche“, sagt der Fachmann.

Gestelle gibt es in allen Größen und Formen. Bevorzugt werden derzeit wieder höhere Exemplare, das erleichtert das Ein- und Aussteigen, gerade für ältere Menschen. Und auch offene Gestelle werden wieder beliebter, da sich die Böden darunter so besser wischen lassen.

Ein weiteres Thema sind elektrisch verstellbare Lattenroste, die etwa beim Lesen im Bett sehr hilfreich sein können. Bei den Matratzen erlebt gerade die klassische Taschenfederkern-Matratze eine Renaissance. Die ist nach Auskunft von Sebastian Brunzema quasi „unkaputtbar“. Schaumstoffmatratzen seien – trotz aggressiver Bewerbung im Fernsehen – „im freien Fall“: „Da gibt es oft viel Optik und wenig Material“, sagt Brunzema. Mit der Folge, dass die Zellen des Materials aufbrechen und sich vom Liegen Dellen bilden könnten.

Verstellbare Lattenroste
helfen beim Lesen im Bett

Eine Matratze ist letztlich eine individuelle Entscheidung, muss auf die Person zugeschnitten sein. Dabei spielen Körpergröße, Gewicht und Vorerkrankungen eine Rolle. „Es gibt Matratzen, die sind etwa im Hals- und Schulterbereich besonders weich. Andere haben die Rückenpartie verstärkt“, erzählt Sebastian Brunzema.

Bei den Decken gibt es alles, was das Herz begehrt. Der Klassiker ist die Daunendecke. Je leichter, desto besser. Eine edle Füllung ist etwa die Daune der sibirischen Wildgans. „Je kälter die Umgebung des Tieres ist, desto hochwertiger ist die Daune“, erläutert der Fachmann.

Für den Kopf gibt es weit mehr als das gute alte Kopfkissen. Viele Menschen mit Nacken- und Schulterproblemen haben mittlerweile ihr eigenes, ganz auf sie zugeschnittenes Kopfkissen aus einem vorgeformten festen Schaum­material.

Last but not least: eine schöne Bettwäsche. Im Winter kuschelt es sich besonders gemütlich in Biber-Bettwäsche, glatt und edel liegt man in dem leicht glänzenden Mako-Satin, der aus ägyptischer Baumwolle hergestellt wird. Sehr beliebt ist mittlerweile auch Bettwäsche aus Mikrofaser. Die ist preisgünstig, pflegeleicht und gemütlich. Mit anderen Worten: Das eigene Bett kann so kuschelig sein, dass man an dunklen und kalten Wintertagen gar nicht mehr aufstehen will.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort