Was wird aus dem Königshütte-See?

Die Stadt wünscht sich ein Gelände zur Erholung. Ein Planungsbüro soll jetzt für ein Konzept am Baggersee sorgen.

Kempen/St. Hubert. Die spannendsten Themen werden meist im nicht-öffentlichen Teil einer Sitzung besprochen — so ist das in der Kommunalpolitik. Es war also keine Überraschung, dass die Verwaltung im Umwelt- und Planungsausschuss über die Erstellung eines Nutzungskonzeptes für das Gebiet am Königshütte-See im nicht-öffentlichen Teil sprechen wollte. Die Auskiesung am Baggersee durch Eigentümer Klösters ist beendet. Nun möchte die Stadt einen Plan, „um das Gebiet zugeschnitten auf die Kempener Bevölkerung umzugestalten“, so der Technische Beigeordnete Stephan Kahl.

Bedeutet: Es soll ein Gebiet mit Freizeit- und Erholungswert entstehen. So viel klang im öffentlichen Teil der Sitzung durch, als sich die Firma RMP Stephan Lenzen aus Bonn als potenzielles Planungsbüro für den Königshütte-See vorstellte. „Aus unserer Sicht ist RMP geeignet, weil sie schon Erfahrungen mit Gebieten an Gewässern gesammelt hat“, sagte Kahl. Unter anderem hat RMP die Koblenzer Promenade am Rhein zur Bundesgartenschau 2011 gestaltet.

Zu einer Planung für den See zwischen Kempen und St. Hubert gehört unter anderem eine Datenerhebung: „Wo liegen die Potenziale? Welche Probleme könnte es geben — zum Beispiel mit Besucherströmen?“ Diese Fragen warf Annette Gerardi (RMP) auf. Aber auch Fragen des Naturschutzes müssten berücksichtigt werden.

„Ganz wichtig ist aber, dass wir an einer Konzeption interessiert sind, bei der alle mit einbezogen werden“, sagte Gerardi und bekam dafür von Dezernent Kahl Unterstützung. Der Inhaber des Geländes (Klösters), der derzeitige Nutzer eines Teils des Sees (Segel- und Surf-Club) und die Wünsche der Bürger sollen berücksichtigt werden.

Konkrete Ideen für die Gestaltung gibt es noch nicht. Annette Gerardi zeigte im öffentlichen Teil verschiedene Ansätze: Wege am Ufer des Sees, Aufenthaltsorte, Spiel- und Picknickplätze. Der Segel- und Surf-Club soll seine Heimat am See behalten. Das machte die Verwaltung deutlich. Ausgeschlossen ist eine Nutzung als Badesee. „Eine Badenutzung wollen wir nicht. Das ist auch viel zu gefährlich.“ Mit diesen Worten meldete sich Bürgermeister Volker Rübo in der Diskussion, obwohl er dem Ausschuss nur als Gast wegen eines anderen Tagesordnungspunktes beiwohnte.

Michael Rumphorst (Grüne) wollte wissen, ob es mit dem Eigentümer bereits Vereinbarungen zur Finanzierung gebe. „Wir stehen ganz am Anfang“, machte Kahl deutlich. „Als Stadt sind wir zunächst in der Planungspflicht für das Gelände. Mit dem Eigentümer gibt es bis jetzt nur Absprachen, einen Planungsprozess zu initiieren. Mehr steht nicht fest.“

Die CDU erwähnte ihre Idee für ein Hotel oder einen anderen gastronomischen Betrieb am See. Diesen Wunsch hatten die Christdemokraten schon vor Monaten geäußert. „Spielt diese Idee in den Planungen eine Rolle?“, fragte Jürgen Klement. Auch diese Option soll geprüft werden, so Kahl.

50 000 Euro sind für die Planung im Haushalt 2013 vorgesehen. Wenn die Firma RMP den Auftrag bekommt, will sie nach „sechs bis neun Monaten“ Ergebnisse vorstellen.

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