Antrag an den Grefrather Gemeinderat GOVM fordert Hitzeaktionsplan für Grefrath

Grefrath · Die Wählergemeinschaft bringt Maßnahmen ins Spiel, um sich gegen extreme Hitze zu schützen.

 Das Grefrather Freibad verspricht prompte Abkühlung, GOVM will mit einem Hitzeaktionsplan eine langfristige Lösung gegen die Hitze finden.

Das Grefrather Freibad verspricht prompte Abkühlung, GOVM will mit einem Hitzeaktionsplan eine langfristige Lösung gegen die Hitze finden.

Foto: Norbert Prümen

(ure) Zu den mit dem Klimawandel einhergehenden, extremen Wetterereignissen gehörten auch Hitzeperioden, die in den vergangenen Jahren 2003, 2015, 2018, 2019, 2020 und aktuell im Sommer 2022 auch im Gemeindegebiet Grefrath zu erleben waren und sind. Solche Hitzewellen gingen einher mit negativen Auswirkungen für die Umwelt und belasteten den menschlichen Organismus. Die Wählergemeinschaft GOVM will sich dem entgegenstellen und hat sich jetzt an Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) gewandt: Die Verwaltung solle einen Hitzeaktionsplan entwickeln. Schließlich sei es in den vergangenen Jahren zu einem Anstieg von Todesfällen und Krankheiten in Zusammenhang mit der Hitze gekommen: Hitzschläge, Dehydrierung, Herz-Kreislauferkrankungen, erklärt der Fraktionsvorsitzende von GOVM, Eckardt Klausmann.

Mit einem „Hitzeaktionsplan soll sichergestellt werden, dass gesundheitlich Beeinträchtigte im Ernstfall schnelle Hilfe bekommen können“, erklärt Klausmann. Informations- und Frühwarnsysteme sollten Gesundheitsrisiken vermeiden helfen. Bürger und Bürgerinnen sollten sich unkompliziert informieren können, zum Beispiel über Hitzetelefone. Einrichtungen, wie Kindergärten, Schulen oder Pflegeheime sollten im Akutfall schnell und gezielt angesprochen werden.

„Der Klimawandel muss insgesamt als wichtige Herausforderung für den Gesundheits-, Pflege- und Katastrophenschutzsektor anerkannt werden“, fordert Klausmann. Stärkere und länger anhaltende sommerliche Hitzeperioden erforderten koordinierte Maßnahmen, um die Hitzebelastung insbesondere für sensible Bevölkerungsgruppen zu senken. Verstärkte Hitzeplanung sei notwendig.

So soll im kommenden Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität ein entsprechender Antrag beraten werden. Die Verwaltung soll beauftragt werden, einen lokalen Hitzeaktionsplan zu erstellen. Hier könne man sich orientieren an den „Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit“ des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.

Außerdem solle die Verwaltung prüfen, welche Maßnahmen in Grefrath ergriffen werden können, um gesundheitsschädliche Auswirkungen lang anhaltender Hitzeperioden zu verhindern. Besondere Aufmerksamkeit solle dabei auf Pflege- und Seniorenheime, alleinlebende Senioren und Seniorinnen, Schulen und Kindertagesstätten gelegt werden. Bei möglichen Maßnahmen wäre zu unterscheiden zwischen Akutmaßnahmen und mittel- sowie langfristigen Präventionsmaßnahmen, formuliert GOVM in dem Antrag. Anlehnen könne man sich hier an der flächendeckenden Nutzung des Hitzewarnsystems des Deutschen Wetterdienstes. Auf der Internetseite der Gemeinde Grefrath könne man eine „Hitzeseite“ erstellen, auf der alle relevanten Informationen zum Thema Hitze einsehbar sind.

Geeignete Maßnahmen wären Verschattungskonzepte, beispielsweise an den Haltestellen des ÖPNV, oder die Einrichtung von Trinkwasserspendern. Dank der Initiative der Gemeindewerke Grefrath werde ein erster Brunnen auf dem Grefrather Marktplatz bald installiert, so Klausmann. Hinzu kämen Planungen zur Reduzierung von Hitze in Innenräumen, zum Beispiel in Kindergärten, Schulen oder Verwaltungsgebäuden. Ziel einer langfristige Planung sei dann ein hitzeresilienter Ortskern, erreichbar durch Schattenbäume und durch Dach- und Fassadenbegrünung.

Zudem soll die Verwaltung mit den örtlichen Ärzten, Apotheken und Sozialdiensten zusammenarbeiten, um rechtzeitig Vorbereitungen vor dem Sommer zu treffen.

(ure)
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