Von Stempel zu Stempel

Der Andrang beginnt schon lange vor dem Start. Vor allem auswärtige Besucher freuen sich über die grünen Leihfahrräder.

Kempen. Ob allein oder mit der Großfamilie, mit dem Hund im Körbchen oder einem Anhänger voller Grillgut — zum 20. Niederrheinischen Radwandertag stiegen Groß und Klein aufs Fahrrad. Sie erkundeten nicht nur die niederrheinische Landschaft, sondern auch das bunte Programm an den Start- und Zielpunkten.

„Der Andrang ist enorm“, sagt Anne Claaßen, die auf dem Buttermarkt Stempelkarten an die startenden Radler verteilt. Mit drei Stempeln aus verschiedenen Städten kann man an der Tombola teilnehmen und auf den Hauptpreis hoffen — ein dunkelrotes Trekkingrad, gestiftet vom Fahrradgeschäft Claaßen.

Dass das Wetter vor allem am Vormittag noch wenig sommerlich ist, scheint die Radbegeisterten kaum zu stören. „Schon eine halbe Stunde vor dem offiziellen Startschuss standen die Leute hier Schlange“, berichtet Claaßen. „Der erste Radler des Tages war extra aus Moers angereist, um von Kempen aus seine Tour zu beginnen“.

Insgesamt vier Routen zwischen 30 und 74 Kilometern führen durch Kempen. Dass die Niederrhein-Räder ausnahmsweise kostenlos geliehen werden konnten, macht den Startpunkt Kempen auch für Auswärtige interessant. „Die Touren bei uns kennen wir schon“, bemerkt eine Gruppe Radler aus Vorst, die von den grasgrünen Gazelle-Rädern Gebrauch macht. „So sehen wir mal was anderes und sparen uns den Transport unserer Fahrräder“.

Wer die Landschaft um Kempen nicht nur erradeln, sondern zugleich auch Wissenswertes über Land und Leute erfahren wollte, sammelte sich vormittags am Georgsbrunnen. 20 Radfahrer scharten sich um Tina Hellmich, die eine geführte Tour über Wachtendonk, Oedt und Nettetal anbot. Kurz vor dem Start noch ein fachmännischer Blick gen Himmel: „Es ist so windig, da werden die Wolken schon wegziehen“, ist sie optimistisch, was die Wetterlage für den restlichen Tag angeht.

Das größere Problem ist ohnehin, die Radlergruppe heil durch die Menschenmenge auf dem Buttermarkt zu lotsen. Insgesamt gingen 1687 Radler an den Start — rund 300 mehr als letztes Jahr. Schon morgens sind die Bierbänke gut besetzt und die Hüpfburgen und Trampoline von Kindern umlagert.

Auch wer sich über den Niederrhein im Allgemeinen und Radurlaub anderswo, informieren will, ist auf dem Markt richtig: Infostände versorgen die Besucher mit Broschüren, Tipps und kleinen Geschenken rund ums Rad.

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