Viel Lob für die „Spinne der Wirtschaft“

Das Technologie- und Gründerzentrum ist im Kreis Viersen zu einem Motor des Gewerbes geworden. Nun gibt es eine Auszeichnung des Bundesverbandes.

Viel Lob für die „Spinne der Wirtschaft“
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Thomas Jablonski konnte sich am Donnerstagmittag vor Lob kaum retten. Der Geschäftsführer des Technologie- und Gründerzentrums Niederrhein (TZN) freute sich über eine Auszeichnung des Bundesverbands Deutscher Innovations-, Technologie- und Gründerzentren (BVIZ). Das Kempener TZN darf sich nun „Anerkanntes Innovationszentrum“ nennen. Eine Auszeichnung, die der Verband nach eigenen Angaben bislang an 30 der rund 350 vergleichbaren Zentren in Deutschland vergeben hat.

Und das löste im Rahmen eines Pressegespräches eben eine Menge Lob aus. „Es ist ein guter Zeitpunkt, um Dr. Jablonski und seinem kleinen und engagierten Team Danke zu sagen“, so Landrat und TZN-Aufsichtsratsvorsitzender Andreas Coenen. „Das TZN ist eine Basis für viele Arbeitsplätze im Kreis Viersen“, sagte der Landrat. Zum Ersten arbeiteten in den im TZN ansässigen Unternehmen derzeit rund 250 Menschen. Zum Zweiten habe das Startercenter des TZN seit 2008 rund 750 Unternehmensgründungen mit etwa 1700 Arbeitsplätzen gefördert. Zum Dritten hätten seit Gründung des TZN 1995 inzwischen 176 Unternehmen die Räume am Industriering verlassen und seien anderorts im Kreis Viersen zu einem wichtigen Wirtschaftsfaktor geworden.

Kempens Bürgermeister Volker Rübo stimmte in das Loblied mit ein: „Das TZN hat gerade in den letzten Jahren eine phänomenale Entwicklung genommen.“ Nicht nur als ideale Plattform für Existenzgründungen, sondern auch als „Impulsgeber in die Stadt Kempen und ihre Unternehmen“, so der Bürgermeister: „Ich vergleiche das TZN gerne mit einer Spinne im Netzwerk des Wirtschaftstandortes Kempen und natürlich auch des Kreises Viersen.“

Nach einer phänomenalen Entwicklung sah es indes über viele Jahre am Industriering Ost 66 gar nicht aus. Es ist kein Geheimnis, dass die Verantwortlichen des Kreises Viersen als Gesellschafter vor einigen Jahren ernsthaft an der Sinnhaftigkeit des TZN gezweifelt haben. Die Zahlen stimmten nicht — das Gebäude war zum Teil nur zur Hälfte vermietet.

Rückblickend ist es aber auch kein Geheimnis, dass mit dem Dienstantritt des Berliners Jablonski 2011 eine Wende eingesetzt hat. Inzwischen ist das TZN nach eigenen Angaben zu 98 Prozent ausgelastet. 63 Unternehmen aus verschiedenen Bereichen von Technologie und Forschung sind in Kempen ansässig. „Hier passiert ständig ’was“, sagt Jablonski mit Blick auf fortwährende Sanierungen und Entwicklungen. „Inzwischen brauchen wir uns auch nicht vor dem Zentrum in Düsseldorf zu verstecken“, findet der Geschäftsführer.

Das Erfolgsrezept dafür sei schlichtweg Kommunikation. Um bekannter zu werden, müsse man eben ins Gespräch kommen beziehungsweise direkt mit Leuten ins Gespräch kommen. Dazu hat laut Jablonksi vor allem die Vermietung von Tagungsräumen beigertragen. Jährlich würden so etwa 6000 externe Besucher ins TZN kommen. Eine bessere Werbung gebe es nicht.

Förderlich sei zudem die Doppelrolle von Jablonski als TZN-Geschäftsführer sowie Chef der Wirtschaftsförderungsgesellschaft (WFG), die er seit Ende 2016 auch führt. Darin sind sich Landrat Coenen, Bürgermeister Rübo und Jablonski selbst einig. „Die Rolle des TZN war schon immer Wirtschaftsförderung“, so der Geschäftsführer. Insofern passe die Kooperation. Zumal die WFG inzwischen Gesellschafterin des TZN sei.

Diese gute Arbeit der vergangenen Jahre mündet nun in die Verbands-Auszeichnung, zu der BVIZ-Geschäftsführerin Andrea Glaser eigens aus Berlin an den Niederrhein gereist war. Sie hob insbesondere das Startercenter hervor. Und auch den sogenannten Technologie-Transfer, mit dem die gelungenen Kooperationen mit Hochschulen und Universitäten gemeint ist. Zu allererst die Zusammenarbeit mit der niederländischen Fontys aus Venlo, die eine kleine Dependance im TZN betreibt.

Bei so viel Lob war es dann für Thomas Jablonski kein Problem, dieses an sein kleines Team weiterzuleiten. Es seien die drei Projektmanager Gabriele Gillmann, Uta Pricken und Karlheinz Pohl, mit deren Namen der Erfolg verbunden sei.

tzniederrhein.de

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