Kempen „Viel Gesundheit — und volle Säle!“

Am WZ-Mobil nutzten einige Kempener und St. Huberter am Donnerstag die Gelegenheit, um ihrem neuen Prinzenpaar zu gratulieren.

Kempen: „Viel Gesundheit — und volle Säle!“
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Leicht belegt war die Stimme von Rainer Pasch am Donnerstag noch, als er am Mittag zum WZ-Mobil an die Engerstraße kam. Am Tag zuvor hatte das neue Kempener Prinzenpaar, Rainer I. und Angelika I. aus St. Hubert, den Start in das neue Amt ordentlich gefeiert. Von der Resonanz nach der offiziellen Vorstellung am Mittwoch war der närrische Regent beeindruckt. Schon wenige Minuten nach dem offiziellen Verkündigungstermin am 11.11. um 11.11 Uhr verbreitete sich die Nachricht in Windeseile und sein Handy stand nicht mehr still. Auch, dass so viele Menschen am Mittwoch zum Buttermarkt gekommen waren, um den neuen Prinzen zu sehen, hatte Rainer Pasch beeindruckt. Per Mail und über das soziale Netzwerk Facebook meldeten sich viele weitere Gratulanten. „Ich konnte das alles gar nicht mehr sortieren“, sagt Rainer Pasch, „deshalb habe ich einfach einen Dank an alle gepostet.“

„Das war für uns alle eine Überraschung — aber eine angenehme“, sagte Bernd Berger, Vorsitzender des Elferrats Kolping Kempen, der dem neuen Prinzenpaar am WZ-Mobil gratulierte und vor allem viel Gesundheit wünschte. „Und volle Säle. Wir vom Elferrat werden alles tun, um dazu beizutragen“, sicherte er Unterstützung zu.

Obwohl nur drei Menschen von ihren Plänen wussten, war die Geheimhaltung für Rainer und Angelika Pasch im Vorfeld durchaus schwierig. So hatte der Prinz den Tisch im Café Peerbooms, den man nach der feierlichen Vorstellung im Rathaus beziehen wollte, unter falschem Namen reserviert — sicher ist sicher. Selbst die Kinder des neuen Prinzenpaares wussten anfangs nichts. „Dann habe ich mich zu Hause mal verplappert“, erinnert sich Rainer Pasch und schmunzelt. Als die Kinder davon erfuhren, wussten Rainer und Angelika aber schon seit einigen Monaten, dass sie Kempener Prinzenpaar werden würden. Das war im Mai diesen Jahres. Alle anderen Vorbereitungen konnten bisher nur über Mittelsmänner laufen. KKV-Präsident Heinz Börsch musste da schon an einigen Stellen aktiv werden. Da die Identität des Prinzenpaares nun bekannt ist, kann die Arbeit auch offiziell losgehen. Gleich am Mittwoch hat Rainer Pasch die neue Pritsche in Auftrag gegeben.

Die St. Huberter, die am Donnerstag zum WZ-Mobil kamen, waren sich einig. Mit einem St. Huberter als Prinz kann man nichts falsch machen. Dass das die richtige Wahl war, fand auch Franz-Josef Braun, der dem Paar ein gutes „Durchhaltevermögen“ wünschte — denn die Saison ist kurz und viele Termine folgen dicht aufeinander. Der St. Huberter freut sich schon auf den großen Rosenmontagszug im nächsten Jahr. „Ich bin im Musikverein aktiv und beim Zug dabei“, erzählte er.

„Dass du noch mal Prinzessin wirst. . .“, freute sich die Kempenerin Simone Lemmens mit Angelika Pasch und wünschte dem Paar „viel Spaß und Durchhaltevermögen“ für die Session.

Dieter Pläschke freut sich über die Prinzenwahl, hätte sich aber auch mal wieder einen Alt-Kempener Regenten vorstellen können. Er habe darauf getippt, dass Heiner Hermans, der Vorsitzende der Kempener Prinzengarde, das Rennen macht.

Trotzdem gab es auch einige, die den richtigen Riecher in Sachen Kanidatenwahl hatten. Unter anderem Rolf Beckers, wie er am Donnerstag am WZ-Mobil berichtete. Er habe auf Rainer Pasch gewettet und gewonnen, sagte er schmunzelnd. „Ich wünsche Ihnen, dass ihre Session genauso schön wird wie die letzte“, sagte Beckers mit Blick auf die nun endende Regentschaft von Prinz Heinz II. und Prinzessin Hildburg I.

Am Donnerstag nutzte auch der ehemalige Prinz, Bernhard I. Messing, die Gelegenheit zu gratulieren. Messing hatte vor 50 Jahren das närrische Zepter in Kempen übernommen. Er wünschte dem neuen Prinzenpaar, dass es in seinem Amt eine breite Resonanz in der Stadt bekommt. Und er gab noch eine Geschichte mit auf den Weg, die zeigt, wie wichtig es für einen Prinzen ist, auf seine Kopfbedeckung mit der langen Feder zu achten.

Das hatte er nämlich nach seinem Rosenmontagszug nicht getan. Beim Feiern in der Kneipe Hox am Kuhtor war der Federschmuck dann in den Ventilator geraten. Damals half ihm Karl Pielen, Prinz im Jahr 1935, mit seiner Feder aus der Klemme. „Und die habe ich heute noch an meinem Hut“, erzählte Messing.

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