Versammlung 2019 war teures Jahr für die Rinderzüchter

Grefrath. · Landwirte in der Region mussten wegen Dürre-Sommern mehr für Tierfutter zahlen.

 Wurden geehrt (oben von links) Martin Funken (Grefrath), Thomas Hannen (Tönisvorst), Heinz-Hubert Warder (Viersen), Rainer Geurden (Krefeld), daneben Tierzuchtberater Theo Lenzen, (Mitte) Bernd Steves (Willich) und (unten von links) Johann Schmitzkasen und Markus Windhausen (beide Nettetal), Peter Ramacher (Willich), Stefan Dahmen (Tönisvorst), Willi Achten (Kempen) sowie Christian Ingmanns (Willich).

Wurden geehrt (oben von links) Martin Funken (Grefrath), Thomas Hannen (Tönisvorst), Heinz-Hubert Warder (Viersen), Rainer Geurden (Krefeld), daneben Tierzuchtberater Theo Lenzen, (Mitte) Bernd Steves (Willich) und (unten von links) Johann Schmitzkasen und Markus Windhausen (beide Nettetal), Peter Ramacher (Willich), Stefan Dahmen (Tönisvorst), Willi Achten (Kempen) sowie Christian Ingmanns (Willich).

Foto: Wolfgang Kaiser

122 Betriebe waren es noch bei der vorigen Generalversammlung des Kreisrinderzuchtvereins Viersen-Krefeld-Ruhrgroßstädte, die im Einzugsgebiet Rinderzucht betrieben. Nun sei die Zahl auf 118 Betriebe gesunken, wie Tierzuchtberater Theo Lenzen von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Viersen bei der aktuellen Versammlung informierte. Durchschnittlich 120 Kühe hält ein Betrieb dabei.

Lenzen sprach beim Rückblick auf 2019 von erschwerten Bedingungen. Die Hitze- und Trockenperiode im bereits zweiten Jahr habe für deutlich höhere Futterkosten gesorgt, wogegen aber der Milchpreis als solcher stagniere. „Das lässt Betrieben nicht viele Spielraum, sich zu entwickeln“, betonte Lenzen. Dazu kämen die gesetzlichen Verschärfungen, die oftmals nicht genügend Sachkenntnis hinsichtlich der Konsequenzen offenbaren würden. Aber trotz der Schwierigkeiten, besonders beim Futter, hätten die Betriebe eine gute Leistung erbracht.

Ehrung für Züchter mit besonders leistungsfähigen Milchkühen

Viele Betriebe konnten sich über eine Ehrung freuen. Allein zwölf Landwirte hatten mit ihren Kühen eine Lebensleistung von 100 000 Liter Milch erreicht, und erhielten dafür die Rinder-Union-West-Urkunde, wobei sich diese Kühe weiterhin bester Gesundheit erfreuten. „Die Zahl der älteren und gesunden Kühe wird jedes Jahr größer“, lobte Lenzen. In diesem Zusammenhang sprach der Tierzuchtberater die Zuchtziele an, die dahin gingen eine „stressstabile“ Kuh zu züchten, die gut mit den Umweltbedingungen zurechtkommt. Milchleistung an sich stünde nicht an erster Stelle, ergänzte Lenzen. Bezogen auf die CO2-Diskussion sieht es so aus, dass bei einem gleichwertigen Methangas-Ausstoß der Tiere, aber einer höheren Milchleistung bei der Endrechnung eine bessere Klimabilanz vorliege. Der Einsatz gentechnikfreien Futters in Deutschland und die optimierten Haltungsbedingungen täten das übrige hinzu.

Ein Experte informierte über „Gratwanderung“ bei Fütterung

Neben dem Rückblick auf das vergangene Jahr standen turnusmäßig Wahlen an. Vorsitzender Willi Achten wurde wie Beisitzer Mathias Genfeld wiedergewählt. Das gleiche gilt für Genfeld.

In einem Fachvortrag informierte der eigens aus Büren angereiste Experte Christoph Meis die rund 60 zusammengekommenen Landwirte über den Zusammenhang zwischen Fütterung und Klauen-Gesundheit. Er sprach bei der Fütterung von einer Gratwanderung, bei der auf der einen Seite die Milchleistung die entscheidende Rolle spiele und auf der anderen die Pansen-Gesundheit im Auge behalten werden müsse. tre

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