Grefrath Vereinsleben begann mit einer Turnriege

Die Turnerschaft Grefrath feiert in diesen Tagen ihr 120-jähriges Bestehen. Um die rund 1000 Mitglieder des Vereins kümmern sich heute rund 100 Trainer, Betreuer, Schiedsrichter und Mitarbeiter.

Grefrath. Der geschäftsführende Vorstand der Turnerschaft Grefrath hat sich mit dem Vorsitzenden Andreas Hillen zu einer Lagebesprechung im TSG-Treff unter der Tribüne der Doppelsporthalle an der Bruckhauser Straße getroffen. Ebenfalls dabei waren Ehrenvorsitzender Helmut Thönes, Geschäftsführer Thorsten Neuy und Kassierer Hanno Anstötz. Es war eine „normale“ Zusammenkunft. Ohne Brisanz, aber mit ein wenig Rückschau. Denn vor fast exakt 120 Jahren, am 13. Dezember 1896, sorgten 17 Mitglieder dafür, dass in der Folgezeit die Gemeinschaft ihren Ort durch viele sportliche Aktivitäten und natürlich durch die Geselligkeit zusammenhielt.

Andreas Hillen (59), der den Verein 2015 von Helmut Thönes übernahm und mittlerweile seit mehr als fünf Jahrzehnten dazu gehört und immer noch in der 50-Plus-Gruppe „Fit for future“ sportlich aktiv ist, hat auf zwei Din-A4-Seiten die Historie und das aktuelle Geschehen in der Gemeinschaft zusammengefasst, die derzeit rund 1000 Mitglieder hat. „Weil wir jetzt so ein kleines Jubiläum haben, möchten wir erst 2021 etwas feiern, wenn wir 125 Jahre alt werden“, erklärt Hillen.

Grefrath: Vereinsleben begann mit einer Turnriege
Foto: Kurt Lübke

Das Vereinsleben begann unter Wortführer Wilhelm Daniels mit einer Turnriege, die ihren ersten Auftritt bei einer Karnevalsveranstaltung am Fastnachtssonntag des Jahres 1897 hatte. Die ersten Turngeräte, die sich die Gemeinschaft leisten konnte, waren ein Reck, ein Barren, Ringe und eine Gewichtskugel. 1904 waren es schon 88 Mitglieder. Sieben Jahre später konnte man den Turnplatz am Nordkanal nutzen. 1912 wurde in Grefrath das erste „Gaufest“ durchgeführt. 1926 bildete sich die erste Handballmannschaft.

Die Handballer sind mehr denn je für die Turnerschaft eine unverzichtbare Größe. Frauen, Männer, die weibliche und die männliche Jugend sind derzeit in vier unterschiedlichen Abteilungen zusammengefasst. Außerdem werden Behindertensport, Volleyball und zahlreiche Breitensport-Möglichkeiten angeboten; vom „Le Parcours“ bis zur Fitness für die Älteren. Heute ist die Turnerschaft in der Breite und Spitze hervorragend aufgestellt, ist insbesondere durch ihre Handballer und Behindertensportler zu einer Vielzahl von Erfolgen gekommen.

In der Vergangenheit war es nicht einfach, genügend Trainingsfläche zu bekommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg, 1946, hatte Hans Funken den Verein wieder nach vorne gebracht und auch die Turnhalle am Burgweg, auf die die Turnerschaft nach wie vor nicht verzichten kann.

Vor allem durch die große Sporthalle an der Bruckhauser Straße wurde es besser. Es gab sogar eine Zeit, in der die Heimspiele der Handballer wegen einer fehlenden Halle in Vorst und Kempen ausgetragen werden mussten. Für die Doppelsporthalle hatte sich seinerzeit insbesondere Mathias Trienekens eingesetzt, der von 1967 bis 1982 Vorsitzender war. Wichtige Impulsgeber waren aber auch seine Nachfolger, Alfred Planken und ab dem Jahr 1993 Helmut Thönes. Grete Prielipp setzte sich ab dem Jahr 1990 für den Behindertensport bei der Turnerschaft ein.

Unter anderem sind es Behindertensportler und Handballer, die den Namen von Grefrath weit hinaustragen. So fahren bald wieder 16 gehandicapte Sportler und Sportlerinnen zum Landessportfest der „Special Olympics“. Die Handballjugend wird auch zukünftig ihr großes Handballturnier mit zuletzt über 90 Teams im Schwingbodenpark austragen.

Viele Namen haben der Turnerschaft im Laufe der Zeit ein Gesicht gegeben. Hans-Willi Delschen, Herbert Zimmermann, Werner Wehnen, Josef Siemes, Horst Simons, Monika Anstötz und die unvergessenen Ehrenmitglieder Käthe Bertram und Anton Ellerwald sind nur einige davon. Heute kümmern sind rund 100 Trainer, Betreuer, Schiedsrichter, Kampfrichter und Mitarbeiter um die Fitness und um die Bewegung.

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